Leverkusen China-Stadthalle: Umbau ab Februar

Leverkusen · Der neue Betreiber der Stadthalle Opladen hat im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, er habe schon seit Jahren in Leverkusen nach einem Ort für ein großes Asia-Schnellrestaurant gesucht. Unterdessen formiert sich der Protest.

 Das Restaurant Dschingis Khan in Bergisch Gladbach wird ebenfalls von Yi Chen betrieben, der in Opladen Stadthalle und Hotel übernimmt.

Das Restaurant Dschingis Khan in Bergisch Gladbach wird ebenfalls von Yi Chen betrieben, der in Opladen Stadthalle und Hotel übernimmt.

Foto: Uwe Miserius

Yi Chen ist ein erfahrener Geschäftsmann. In Bergisch Gladbach betreibt er das Restaurant "Dschingis Khan", ein weiteres China-Lokal führt er in Siegen. In Essen bietet er sogar für mehr als 300 Gäste Plätze in seinem Restaurant.

Das wohl größte Projekt will Chen jedoch in Opladen verwirklichen — den Umbau der Stadthalle in einen groß angelegten Asia-Esstempel. Im Gespräch bestätigte der neue Geschäftsführer gestern seine Pläne, die unsere Zeitung bereits am Donnerstag veröffentlicht hatte — und er verriet: "In Leverkusen habe ich schon seit einigen Jahren nach einem geeigneten Ort gesucht."

Immobilien-Service als Helfer

Über einen Immobilien-Service fand Chen die Stadthalle und zeigte sich sofort begeistert. Das Objekt sei ideal, und das nicht nur wegen der verkehrsgünstigen Lage. "Wir werden hier nicht nur chinesische, sondern auch mongolische oder japanische Spezialitäten anbieten — da kann sich jeder aussuchen, was er mag", sagt der Gastronom. "Jeder" heißt in diesem Fall: mindestens 350 Gäste, für die das in einer Art Tempel-Optik mit Original-Schnitzereien umgestaltete Gebäude Platz bieten soll. Ein ehrgeiziges Projekt, dessen Buffetcharakter an das Schnellrestaurant-Konzept von Mc Donalds und Co. erinnert, das aber mit hohem Aufwand umgesetzt werden soll. "Ab Ende Februar/Anfang März werden wir mit dem Umbau beginnen", sagt Yi Chen. Im August, spätestens September solle es dann losgehen. Dagegen haben vor allem zahlreiche Opladener Vereine etwas einzuwenden, denn wie Chen jetzt noch einmal bestätigte, soll unter anderem auch die Bühne dem Umbau zum Opfer fallen — mit Vereinsveranstaltungen wie in der Vergangenheit wäre es dann aus.

Orlowski fragt nach Genehmigung

Doch das wollen die Betroffenen nicht so ohne Weiteres hinnehmen (siehe auch Artikel "Todesstoß für die Gesellschaften"). Der Opladener Rechtsanwalt Peter Orlowski will zudem herausfinden, ob Chen "überhaupt schon eine Baugenehmigung hat". Denn für das, was er dort umsetzen wolle, werde er eine brauchen.

CDU-Ratsherr Bernd Miesen wiederum will möglichst viele Vereine motivieren, gemeinsam an den neuen Betreiber zu schreiben, um ihm die Dramatik vor Augen zu führen, wenn der so wichtige Veranstaltungsort wegfällt. Und nicht nur Vereine. "Ich weiß, dass für kommendes Jahr bereits dutzende Hochzeiten in der Stadthalle gebucht waren", sagt Miesen.

Caterer Helmut-Christian Stolzenhoff, der für all diese Veranstaltungen bisher in der Stadthalle zuständig war und stets viel Lob bekam, hat nach eigener Aussage durch eine E-Mail von dem Betreiberwechsel erfahren. Er suchte sofort das Gespräch mit Chen — und erfuhr so, "dass nach Februar für uns dort Schluss ist". Seitdem ist er mit Hochdruck in der Stadt unterwegs, um Alternativen für die Hochzeitsfeiern zu finden. Stolzenhoff verspricht: "Ich werde mich um eine gute Lösung für jeden einzelnen Kunden kümmern." Nur die Stadthalle — die geht nicht mehr.

(RP)
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