Stahl-Fiasko Chempark-Chef zur Brücke: „Brauchen Verlässlichkeit“
Leverkusen · „Von den Problemen mit Stahlteilen für die Rheinbrücke haben wir erst am vorigen Montag aus den Medien erfahren“, sagt der für Dormagen, Leverkusen und Krefeld zuständige Chempark-Leiter Lars Friedrich. Er spricht von einer Hiobsbotschaft: „Eine funktionierende Infrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Geschäfts-Aktivitäten.“
(ssc) Die sich abzeichnenden deutlichen Verzögerungen beim Neubau der Leverkusener Rheinbrücke wegen mangelhafter Stahlbauteile haben auch beim Chempark-Betreiber Currenta Beunruhigung ausgelöst. „Von den Problemen mit Stahlteilen für die Rheinbrücke haben wir erst am Montag aus den Medien erfahren“, berichtet der für Dormagen, Leverkusen und Krefeld zuständige Chempark-Leiter Lars Friedrich auf Anfrage unserer Redaktion.
Für Friedrich war es eine Hiobsbotschaft. „Eine funktionierende Infrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Geschäfts-Aktivitäten“, sagt der Chempark-Leiter. „Wir brauchen an dieser Stelle Verlässlichkeit. Die Sperrung der Rheinbrücke für den Lkw-Verkehr behindert unsere Logistik und verursacht Mehrkosten. Das gilt für uns, das gilt aber auch für die gesamte Industrie und das Gewerbe.“ Organisatorisch hatte Currenta schon 2016 auf die Sperrung der Rheinbrücke in Leverkusen reagieren müssen; so erfolgen zum Beispiel die Transporte zwischen den Chemparkstandorten in Leverkusen und Dormagen über den Umweg der Autobahn 46 bei Düsseldorf. Friedrichs Vorgänger Ernst Grigat hatte seinerzeit die sogenannten direkten Kosten, die den Chemparks in Nordrhein-Westfalen allein durch die Umwege entstehen, die ihre Fahrer wegen der für Lkw gesperrten Leverkusener Rheinbrücke nehmen mussten, auf rund 50.000 Euro täglich geschätzt. Grigat hatte aber auch weitere Nachteile erwähnt. Denn schon kurz nach der Brückensperrung für Lkw war zu spüren, dass Partnerunternehmen der Chemparks anfingen, das Rheinland wegen der durch hinfällige Brücken und Straßen verursachten Verkehrsprobleme zu meiden.
Lars Friedrich muss der Zukunft nun noch sorgenvoller entgegen blicken. „Angekündigt war die Fertigstellung des ersten Teils der neuen Brücke für 2021. Diese wäre für Lkw befahrbar gewesen“, sagt er. „Sollte der Fertigstellungstermin nicht realisiert werden können, müssen wir die derzeitigen Maßnahmen für einen längeren Zeitraum vorsehen.“ Bis wann das sein werde, sei nicht absehbar. Realistische Prognosen zu den Mehrkosten sind dementsprechend nicht möglich. Friedrich: „Als Chempark unterstützen wir den Brückenbau im Rahmen unserer Möglichkeiten, um möglichst schnell wieder eine funktionierende Rheinquerung bei Leverkusen nutzen zu können.“