Pannenserie im Chempark Leverkusen Ministerium stellt Currenta Bedingungen für Wiederinbetriebnahme

Leverkusen · Nach weiteren Pannen rund um das Explosionsunglück im Leverkusener Chempark erhöht das Umweltministerium den Druck auf Betreiber Currenta. Erst kürzlich war entdeckt geworden, dass Teile des Löschwassers monatelang ungefiltert in die Kläranlage geflossen waren.

Leverkusen-Bürrig: der Tag nach der Explosion im Chempark
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Leverkusen am Tag nach der Explosion im Chempark

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Foto: dpa/Currenta

Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat der Firma Currenta nach der Chemie-Explosion im Chempark Leverkusen und weiteren Pannen Bedingungen gestellt. „Voraussetzung für eine Wiederinbetriebnahme der Anlage ist ein stabiles Sicherheitsmanagement“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Dienstag. Erforderlich sei eine lückenlose und zügige Aufklärung nach der Explosion im Juli. Dazu gehöre auch die Klärung der Umstände aktueller Gewässereinleitungen. Eine Aussage, unter welchen Sicherheitsbedingungen die Sondermüllverbrennungsanlage wieder in Betrieb genommen werden könne, sei erst nach Abschluss der laufenden Untersuchungen möglich.

Nach Angaben des Unternehmens und der Bezirksregierung Köln war es unmittelbar nach der Katastrophe im Juli zu Schadstoffeinträgen in den Rhein gekommen, nachdem kontaminiertes Löschwasser über die Kläranlage in den Rhein geleitet worden war. Darüber hinaus hatte das Unternehmen am Ersten Weihnachtstag eingeräumt, dass über einen Zeitraum von fünf Monaten etwa 14 Prozent des Inhalts eines defekten Abwassertanks mit einem Gemisch aus Abwasser, Löschwasser und Havarie-Abwasser ohne zusätzliche Aktivkohle-Filterung in die Kläranlage geflossen sei. Von dort gelangt das geklärte Abwasser in den Rhein.

Die Bezirksregierung in Köln hatte danach angekündigt, die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Es solle geprüft werden, ob der „Straftatbestand einer Schädigung des Gewässers“ durch Currenta erfüllt sei. Das Sicherheitsmanagementsystem von Currenta wird nach Angaben der Bezirksregierung durch ein unabhängiges Expertenteam überprüft.

(chal/dpa)
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