Opladen Chefin für die Bahnstadt

Opladen · Die Leverkusener Stadtspitze favorisiert die Wahl von Vera Rottes. Die 52-Jährige ist derzeit Geschäftsführerin der "Sanierungsgesellschaft Südliche Innenstadt Solingen".

Die künftige Geschäftsführerin für die neue Gesellschaft "Neue Bahnstadt Opladen" kommt wahrscheinlich aus Solingen: Die Leverkusener Stadtspitze favorisiert die Wahl von Vera Rottes. Sie arbeitet derzeit als Geschäftsführerin der "Sanierungsgesellschaft Südliche Innenstadt Solingen". Der Leverkusener Stadtrat soll am 10. Dezember über die Stellenbesetzung mit Vera Rottes entscheiden. Neben ihr lagen zuletzt vier Bewerber im Rennen.

Die Leverkusener Bahn-Stadt-Gesellschaft soll das 72 Hektar Bahngelände Opladen, vor allem den Bereich des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerkes, sanieren und vermarkten. Es sind Wohnbereiche und Gewerbeteile vorgesehen. Geplante Fertigstellung ist 2017. Land und Stadt stecken rund 100 Millionen Euro in die Wiederbelebung und Neugestaltung des Bahnareals. (Landesförderung: 42 Millionen Euro, Stadtanteil: 20 Millionen Euro). Zudem erwartet die Stadt Erlöse aus Grundstücksverkäufen von 34 Millionen Euro, die ebenfalls in die Bahnstadt fließen.

Zweifel an Fähigkeiten

Durch diese rund 100 Millionen Euro der öffentlichen Hand würden Privatinvestitionen von bis zu 400 Millionen Euro angestoßen, meinte schon vor einigen Monaten Stadtexperte Dr. Detlef Heintz. Immerhin muss das Bahnareal saniert und neu mit Wegen und Kanälen erschlossen werden.Die als Geschäftsführerin favorisierte Solinger Diplom-Ingenieurin Vera Rottes wurde 1955 in Mönchengladbach-Rheydt geboren und studierte das Fach "Raumplanung" an der Universität Dortmund.

Weitere Stationen: 1980 Anstellung bei der Stadt Münster, 1982 Wechsel nach Neuss, wo Rottes an Stadtentwicklungsprojekten arbeitete. Seit 1993 arbeitet Vera Rottes als Leiterin der Stadtentwicklung Solingen. Bei der Stellenbesetzung für die Bahnstadt Opladen wurden von einzelnen Bewerbern als Gehalt bis zu knapp 100 000 Euro gefordert, teils auch über Gewinnbeteiligung im Bereich Grundstücksverkäufe.

Die Verdienstwünsche von Vera Rottes sollen deutlich tiefer liegen.Innerhalb der Leverkusener Ratsfraktionen gibt es an ihren Fähigkeiten als Bahn-Stadt-Chefin Zweifel, weil sie angeblich einige wichtige Aufgabenbereiche nicht beherrsche. Zudem stoßen sich Ratsvertreter daran, dass Rottes in Köln für die Grünen im Sanierungsbeirat Eigelstein mitarbeitet.

Dass sie sich erst bewarb, dann zurückzog und jetzt wieder als Kandidatin antritt, werten Ratspolitiker als schlechtes Zeichen. Neben dem Geschäftsführerposten sind bei der Bahnstadt-Firma noch drei Posten in Buchhaltung, Marketing und Bautechnikbereich zu besetzen. Vier weitere Mitarbeiter der Bahn-Gesellschaft wechseln aus dem städtischen Planungsamt zur Bahn-Firma.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort