Leverkusen Charmanter "Sommernachtstraum"

Leverkusen · In der Schmiedehalle des Industriemuseums Sensenhammer zeigte der Literaturkurs Stufe 12 der Gesamtschule Schlebusch Shakespeares Komödie als ein Wechselbad der Gefühle. Mit vielen eigenen Ideen auf improvisierter Bühne schufen die Schüler einen vergnüglichen Theaterabend.

 Die Schüler nutzten die Möglichkeiten der Bühne in der alten Fabrikhalle bestens aus. Auch Gänge ins Publikum gehörten dazu. So konnten die Zuschauer Shakespeares Komödie hautnah miterleben und mit den im Wald verirrten Liebespaaren bangen, ob sie sich denn noch finden.

Die Schüler nutzten die Möglichkeiten der Bühne in der alten Fabrikhalle bestens aus. Auch Gänge ins Publikum gehörten dazu. So konnten die Zuschauer Shakespeares Komödie hautnah miterleben und mit den im Wald verirrten Liebespaaren bangen, ob sie sich denn noch finden.

Foto: uwe miserius

Eine Pausenglocke, die alle auf ihre Plätze rufen könnte, gibt es hier nicht, schließlich ist der Sensenhammer ein Ort der harten Arbeit und nicht der schönen Künste gewesen. Aber das Geräusch von einem Orchester beim Stimmen der Instrumente hat denselben gewünschten Effekt: Alle setzen sich und warten gespannt auf die Vorstellung, die sich umgehend mit einem tosenden Unwetter ankündigt.

Sounds vom Band waren ein wichtiges Element bei der Umsetzung von William Shakespeares Komödie "Der Sommernachtstraum" in der ehemaligen Schmiedehalle, eine Inszenierung des Literaturkurses Stufe 12 der Gesamtschule Schlebusch unter der Leitung von Lehrer Roland Litzinger.

Den Puck gibt es gleich dreimal

Auch sonst haben sich die Darsteller einiges einfallen lassen, um einem der beliebtesten Theaterklassiker zusätzlichen Charme zu verleihen. Die Geschichte ist hinlänglich bekannt und amüsiert trotzdem noch nach 400 Jahren. Hermia liebt Lysander, soll aber Demetrius heiraten, auf den es jedoch Helena abgesehen hat. Als wäre das nicht schon verworren genug, kommt nun auch noch der Elf Puck ins Spiel, der eigentlich alles gerade rücken soll, tatsächlich aber durch seine Zauberei alles noch verzwickter macht.

Dieser Wirbelwind und Diener Oberons wurde in der Schmiede gleich verdreifacht. Drei junge Damen teilten sich den Text und nutzten die Gelegenheit, um der Rolle unterschiedliche Charakterzüge zu geben. Eine amüsante Idee, die wohl an "Macbeth" angelehnt ist, wo die Hexen auch als Trio auftreten. Die Pucks wirbelten ganz schön quirlig durch den Raum, der mehr Auftrittsmöglichkeiten bietet als nur die aufgestellte Bühne: Wege durch das Publikum etwa oder die Treppe mit höher gelegener Empore. Mit Herz und Witz wurden die Handwerker dargestellt, die parallel zu den Liebesverwirrungen im selben Wald ihren absurden Beitrag für einen Theaterwettbewerb proben. Der war auf der sparsam ausgestatteten Bühne durch vier künstliche Tännchen aus der Weihnachtsdeko-Kiste markiert.

Kampf mit Luftballon-Keulen

Ebenso vergnüglich persifliert war der Zweikampf zwischen den beiden jungen Liebhabern Demetrius und Lysander, die mit Luftballon-Keulen aufeinander losgingen. Den Rest besorgte wieder die Musik, die mit zunehmender Müdigkeit der beiden Helden auf geringere Geschwindigkeit gefahren wurde, mit entsprechend leierndem Effekt. Eine weitere Facette bringt eine verträumt-versonnene Elfenkönigin. Ein sommerlich leichter Theaterspaß zum Schuljahresende, nicht nur von Shakespeare, dessen Text nicht immer gut zu verstehen war, aber den die Schüler des Literaturkurses mit vielen eigenen Gestaltungsideen auf eine improvisierte Bühne brachten.

(mkl)
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