Leverkusener Postgelände CDU will mehr Wohnungen

Leverkusen · Sondersitzung von Ausschuss und Stadtrat. Projektentwickler stellt Pläne vor. CDU verlangt drei Hotelentwürfe.

 Die Übersicht zeigt das neue Areal links von der Rialto-Brücke zwischen Bahnlinie (unten) und Europaring (Mitte). Am rechten unteren Bildrand ist der Busbahnhof erkennbar.

Die Übersicht zeigt das neue Areal links von der Rialto-Brücke zwischen Bahnlinie (unten) und Europaring (Mitte). Am rechten unteren Bildrand ist der Busbahnhof erkennbar.

Foto: Stadt

Die Planung des alten Postgeländes südlich des Wiesdorfer Bahnhofs nimmt Fahrt auf: Bei einer Sondersitzung des Planungsausschusses am 4. Juni soll der Düsseldorfer Projektentwickler Gevi nochmals ausführlich Gelegenheit erhalten, den Ratsmitgliedern seine Pläne darzustellen. Anschließend soll es einen vertieften Austausch mit Vertretern des Düsseldorfer Investors in den einzelnen Ratsfraktionen geben, bevor der Stadtrat eine Woche später in einer ebenfalls eigens einberufenen Sondersitzung über das Projekt debattiert. Ob es zu einer Entscheidung kommt, ist wenig wahrscheinlich. "Wir sollten nichts übers Knie brechen", sagt CDU-Fraktionschef Thomas Eimermacher. Er könnte sich eine Abstimmung auch bei der nächsten regulären Ratssitzung am 9. Juli vorstellen.

Die Planungen des Investors, der erste Teilgrundstücke bereits erworben hat, sind schon weit gediehen (siehe Info). "Wir wurden erst ins Boot geholt, als die Pläne weitgehend vorlagen", sagt Eimermacher. "Wir sind froh, dass auf dem Gelände etwas passiert und wollen den Investor sicher nicht in die Pfanne hauen, doch sollte es noch Raum für Ideen geben."

Bei solchen Räumen denkt der Fraktionschef etwa auch an Wohnraum in dem als "Büropark" ausgelegten Projekt. Als örtliches Vorbild nennt er die Neue Bahnstadt Opladen, die Gewerbe und Wohnungen verbindet oder auch das "Le Quartier" in Düsseldorf, das ebenso wie das Wiesdorfer Projekt unmittelbar an eine vielbefahrene Bahnstrecke grenzt.

Auch bei der Hoteldiskussion legt die CDU nach. Eine von der Stadt beauftragte Studie hatte ergeben, dass es in Leverkusen noch Bedarf für zwei Hotels mit insgesamt bis zu 320 Zimmern gebe. Eimermacher sieht diese beiden Standorte in Wiesdorf und in Opladen (Torhaus). In Wiesdorf bleibt die Konkurrenz groß. Neben dem alten Postgelände ist ein weiteres Hotelprojekt für die City C im Gespräch. Sollte sich eine Ratsmehrheit für den Standort nahe dem alten Postgelände entscheiden, will Eimermacher vom Investor "drei architektonisch unterschiedliche Entwürfe zum Baukörper" vorgelegt bekommen.

Größter Kritikpunkt am Verfahren ist für die CDU ein fehlendes Gesamtkonzept für die "Neue Mitte Leverkusen". Das habe der Stadtrat bereits vor drei Jahren beschlossen. Geschehen sei bisher aber so gut nichts, so der CDU-Fraktionschef. Statt dessen gehe die Verwaltung nach dem Baukastenprinzip vor, bei dem einzelne Projekt nach und nach zusammengesetzt werden. Eine ebenfalls beschlossene Projektentwicklungsgesellschaft nach dem Vorbild der Neuen Bahnstadt Opladen für die gesamte Wiesdorfer Innenstadt fehle weiterhin. Eimermacher: "Wir brauchen diese Entwicklungsgesellschaft zwingend, sonst sehe ich für die Zukunft der Innenstadt schwarz".

(bu)
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