Kommunalwahl 2020 Die CDU will 30 Prozent holen

Leverkusen · Mitgliederversammlung der Leverkusener Union wählte. Die jüngste Kandidatin für die Stadtratswahl 2020 ist die 17-jährige Schülerin Kerstin Nowack.

 Kritisierte die Arbeitsmoral in der Fraktion: Frank Schönberger.

Kritisierte die Arbeitsmoral in der Fraktion: Frank Schönberger.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die CDU tritt mit einem bemerkenswerten Kandidatenteam zur Kommunalwahl 2020 an. Jüngste Bewerberin für den Stadtrat ist Schülerin Kerstin Nowack (Wirtschaftsgymnasium Opladen): Die 17-Jährige (ist am Wahltag 18 Jahre) wurde Samstag auf der CDU-Mitgliederversammlung für den Wahlbezirk Wiesdorf-Nordwest aufgestellt. Dort siegte 2014 Eva Lux (MdL, SPD) mit 18 Prozent Vorsprung vor der CDU. Nowack muss direkt gewählt werden, da sie auf der Reserveliste unzureichend abgesichert ist. Aus der Jungen Union kommen acht der 26 CDU-Direktkandidaten. Fraktionsvorsitzender Stefan Hebbel setzte als Wahlziel für die CDU: 30 Prozent plus x (2014: 32,5 %). Dies werde schwer, denn AfD und das neu gegründete „Grüne Forum“ wollten ja auch mitmischen.

Bei der Stadtratswahl (13. September) sind sieben langjährige Kommunalvertreter nicht dabei: Ursula Behrendt, Paul Hebbel, Christopher Krahforst, Rudolf Müller, Albrecht Omankowsky, Christine Richerzhagen und Irmgard von Styp-Rekowski. Zudem fiel der Rheindorfer Panagiotis Kalogeridis bei den 110 anwesenden Christdemokraten durch. Seinen Wahlbezirk Rheindorf-Süd übernimmt Wolfgang Sasse. Es gab weitere Kampfabstimmungen: Gegen CDU-Vorsitzenden Frank Schönberger trat überraschend Mimou Zaaj an und verlor: Schönberger vereinigte 68 von 84 gültigen Stimmen auf sich. Der per Skype aus Berlin zugeschaltete Mathias Koch wurde später von Gerd Zarger geschlagen.

Auf der CDU-Direktkandidatenliste stehen zudem: Paloma Krassa, Michaela Di Padova, Alfred Mertgen, Rüdiger Scholz, Andreas Eckloff, Frank Krause, Harald Krafft, Sabine Schmitz, Bernd Miesen, René Mayer, Gisela Schumann, Lucas Melzig, Moritz Dahm, Ina Biermann-Tannenberger, Bernhard Marewski, Christoph Meyer zu Berstenhorst, Tim Feister, Jonas Dankert, Jannik Klein, Stefan Hebbel, Annegret Bruchhausen-Scholich und Stefan Ryborz. Eine Stichwahlen gab es um Reservelistenplatz 8: Gegen den erst durchgefallenen Andreas Eckloff trat überraschend Albrecht Omankowsky an. Ergebnis: 37 Stimmen für Eckloff, 20 für Omankowsky. Auswirkungen hatte die CDU-Reserveliste bei den Wahlen seit 20 Jahren allerdings nicht, berichtete Wahlleiter Rüdiger Scholz.

 Musste in die Stichwahl um Reservelistenplatz 8: Andreas Eckloff.

Musste in die Stichwahl um Reservelistenplatz 8: Andreas Eckloff.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Abstimmungen waren von stundenlangen, per Hand ausgeführten Auszählungen geprägt. In diesem Bereich ist die Digitalisierung bei der CDU noch nicht angekommen. Zu Beginn der Versammlung im Best Western-Hotel kritisierte Parteichef Frank Schönberger die „sehr unterdurchschnittliche Beteiligung“ an der parteiinternen Arbeit der Stadtratsfraktion: Zu viele Ratsvertreter fehlten regelmäßig. Dies dürfe nicht sein, es müssten mehr Kollegen mitarbeiten. Fraktionschef Stefan Hebbel mahnte: Jeder, der sich bewerbe, solle sich bis 2025 schon mal jeden Mittwochabend für Fraktionssitzungen frei halten: „Wir brauchen eine regelmäßige physische und mentale Beteiligung.“

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