Stadtrat Eimermacher wird neuer EVL-Chef

Leverkusen · Thomas Eimermacher wird neuer Chef des städtischen Energieversorgers EVL. Der Stadtrat stimmte gestern der Berufung des derzeitigen CDU-Fraktionschefs zu. Als Eimermachers Nachfolger an der Fraktionsspitze wird Stefan Hebbel gehandelt.

 Thomas Eimermacher wird neuer EVL-Chef und somit auch Herr über den Wasserturm, einem der Wahrzeichen der Stadt.

Thomas Eimermacher wird neuer EVL-Chef und somit auch Herr über den Wasserturm, einem der Wahrzeichen der Stadt.

Foto: Schütz Ulrich

Am Ende ging die Berufung Thomas Eimermachers zum neuen Chef der Stadttochter EVL relativ geräuschlos über die Bühne.

Er wurde in geheimer Abstimmung mit 27 Ja-Stimmen gewählt, 15 Ratsmitglieder stimmten mit Nein bei fünf ­Enthaltungen. Zuvor hatten die Bürgerliste und andere Kritik am Auswahlverfahren geäußert. Alles sei vorher zwischen SPD und CDU mit Hilfe anderer Parteien abgesprochen, das schade der Politik, monierte etwa die Bürgerliste. Oberbürgermeister Uwe Richrath verteidigte die Auswahl Eimermachers als „qualifiziertes und geordnetes Verfahren“.

 Thomas Eimermacher

Thomas Eimermacher

Foto: CDU Leverkusen

Eine Findungskommission aus Aufsichtsgremien des Stadtversorgers hatte Eimermacher unter zwei Kandidaten ausgewählt und vorgeschlagen. Damit tritt der 55-Jährige zum 1.­Januar die Nachfolge von Rolf Menzel an, der sich entschieden hatte, ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages in den Ruhestand zu gehen.

Über die Berufung Eimermachers hatte es im Vorfeld Diskussionen gegeben. Kritiker brachten das Kölner Beispiel des dortigen SPD-Fraktionschefs Martin Börschel in die Debatte, der in seinem Bemühen, sich an die Spitze der Stadtwerke berufen zu lassen, im ersten Anlauf gescheitert war und in der Domstadt ein kleineres politisches Erdbeben ausgelöst hatte.

Anders als der Jurist und Politiker Börschel kann Eimermacher einen profunden fachlichen Hintergrund auf dem Feld der Energiewirtschaft vorweisen. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert mit dem Abschluss des Diplomkaufmanns. Es folgte eine Station als Referent für Energie und Umwelt beim Unternehmerverband, bevor er zur damaligen Ruhrgas AG als Abteilungsleiter für Vertrieb wechselte. Danach stieg Eimermacher in eine Unternehmensberatung ein und beriet dort vornehmlich die RWE. 2013 machte er sich als Berater selbstständig, sein Schwerpunkt blieb die Energiewirtschaft. Im selben Jahr rückte der CDU-Ratsherr in den Aufsichtsrat der EVL.

 Stefan Hebbel

Stefan Hebbel

Foto: Polizei

Nach Eimermachers nun anstehendem Wechsel an die EVL-Spitze sucht die CDU-Fraktion einen neuen Vorsitzenden. „Wir werden uns nach dem Sommerferien mit dem Thema beschäftigen“, sagt Thomas Eimermacher. Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen heißt es, Stefan Hebbel, der in der Stadtratssitzung den abwesenden Eimermacher vertrat, folge nach. Lust dazu habe er, sagte Hebbel am Montag, „wenn die Fraktion mich denn dafür haben will. Entschieden ist noch nichts.“ Der 42-Jährige ist in der Leverkusener Politik erfahren, wurde von Vater Paul Hebbel geprägt. „Ich glaube, ich habe als Achtjähriger mein erstes Plakat geklebt“, sagte der Leverkusener, der in seinem Wahlkreis in Lützenkirchen wohnt, gegenüber unserer Redaktion. Seit 1996 ist er in der CDU, erste Schritte ging er in der Jungen Union. Seit 2009 sitzt Stefan Hebbel für die CDU im Stadtrat, 2012 ließ er sich zum Landtagskandidaten küren, scheiterte aber.

Hebbel gab sich vorsichtig: „Ich stehe zur Verfügung, ich würde es gerne machen, vorausgesetzt, die Fraktion will das auch“, sagte er. Jetzt gehe man erstmal in die Sommerpause, danach machten sich Fraktionsvorstand und Fraktion zu dem Thema Gedanken, skizzierte Stefan Hebbel den Zeitplan.

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