Leverkusen CDU-Fraktionschef Hupperth gestorben

Leverkusen · Im September erst war Klaus Hupperth 70 Jahre alt geworden, in der Nacht zu Freitag ist der Leverkusener CDU-Fraktionsvorsitzende gestorben. Weihnachten hatte er noch in seinem Haus auf Texel verbracht, musste dann aber nach Hause zurückkehren und sich im Klinikum behandeln lassen. Trotz aller Zuversicht konnte er nicht gerettet werden.

 Klaus Hupperth starb mit 70 Jahren.

Klaus Hupperth starb mit 70 Jahren.

Foto: CDU Leverkusen

Der Schock über den unerwarteten Tod Hupperths traf nicht nur seine Familie, sondern Trauer war am Freitag auch in der Politlandschaft Leverkusens zu spüren. "Er war einer der wichtigsten Persönlichkeit der CDU in Leverkusen", ehrte CDU-Parteichef Stefan Hebbel den Lützenkirchener Politiker. "Seine Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, sein Fleiß, seine ausgleichende Art, für all das habe ich ihn sehr geschätzt", betonte Hebbel.

Klaus Hupperth gilt als einer der Anker und Bewahrer des Jamaika- Plus-Bündnisses, der Ratsmehrheit aus CDU, FDP, Grünen und den Unabhängigen. "Klaus Hupperth schaffte es trotz mancher Schwierigkeit, das Bündnis zusammenzuhalten", sagte Bernhard Marewski, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender. Hupperth habe Maßstäbe gesetzt, habe politisch und auch privat viel Verantwortung übernommen. "Man konnte sich auf ihn verlassen. Was er zusagte, hielt er ein, auch wenn wir politisch nicht immer einer Meinung waren", zollte SPD-Fraktionschef Peter Ippolito dem verstorbenen Ratskollegen Respekt. Roswitha Arnold (Grüne) lobte Hupperths Motto "Einen statt spalten".

Rasch ersetzen möchte die CDU Hupperth nicht. Aus Respekt gegenüber dem Lützenkirchener und um in Ruhe entscheiden zu können, "wird es keine schnelle Wahl geben", versicherte Hebbel. Man wolle mit Abstand entscheiden, frühestens Mitte Februar. Einen profilierten Nachfolger, der ins Auge springt, bietet die CDU-Fraktion derzeit ohnehin nicht. Auch Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn mochte am Freitag nicht über einen neuen CDU-Fraktionschef spekulieren. Buchhorn war merklich schockiert über die Todesnachricht. "Wir verlieren aus der CDU-Fraktion, als JamaikaPlus-Bündnis und damit als Stadt Leverkusen einen aufrechten Kämpfer. Er wird uns fehlen."

Buchhorn würdigte Hupperth als jemanden, der nicht zum Berufspolitiker wurde, sondern beim Politikmachen als Mensch authentisch geblieben ist. "Er war ruhig, bescheiden, er hatte aber auch das Quentchen Sturheit, das man in der Politik braucht", würdigte Buchhorn. "Ich war ein großer Bewunderer von ihm."

JU-Vorsitzender Lucas Melzig erinnert sich an Hupperth als einen Politiker, "der für die Menschen stets ein offenes Ohr gehabt hat". Hupperth, der in Ludwigshafen geboren wurde und zunächst eine Lehre zum technischen Zeichner absolvierte, bevor er ein Pädagogik-Studium in Köln aufnahm, trat 1976 der CDU bei. Zu diesem Zeitpunkt war er seit zwei Jahren Rektor der Grundschule Bergisch Neukirchen, die er bis 2008 leitete. Mitte der 80er wurde der Leverkusener Beisitzer im CDU-Kreisvorstand, 1987 stellvertretender Parteivorsitzender. Klaus Hupperth saß von 1984 bis 1989 in der Bezirksvertretung III, seit 1989 engagierte er sich im Stadtrat. Fraktionschef wurde er 1992 und hatte diese Funktion bis zuletzt inne.

CDU-Fraktionschef Klaus Hupperth war verheiratet und Vater zweier Töchter. Die Beerdigung ist für Freitag, 4. Januar, vorgesehen.

(LH/US/top)
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