Leverkusen Casting für Rettungshunde

Leverkusen · Die Hundestaffel des Technischen Hilfswerkes Leverkusen (THW) suchte am Samstag beim "Schnuppertag" geeignete Rettungshunde. Sie sollten neben der richtigen Körperstruktur zwei Charakterzüge mitbringen: "Sie müssen verspielt und verfressen sein", sagt Hundetrainerin Silke Ludwig.

 Silke Ludwig und ihre Hundedame Amy sind ein eingespieltes Team. Die Hündin vertraut bei der Transportübung am Seil ganz ihrem Frauchen.

Silke Ludwig und ihre Hundedame Amy sind ein eingespieltes Team. Die Hündin vertraut bei der Transportübung am Seil ganz ihrem Frauchen.

Welsh-Springer-Spaniel "Muffin" scheint seinen Spaß zu haben, ohne Probleme läuft er über rutschiges Plastik, später muss er auf einer Wippe balancieren. "Muffin" wedelt mit dem Schwanz und freut sich über das Leckerchen, das ihm sein Frauchen Maggie Stein aus Refrath gibt, wenn er etwas geleistet hat. Anke Barkam vom Ortsverband Leverkusen des Technischen Hilfswerks (THW) sagt: "Der Hund macht sich gut". Und das sogar bei dem recht kalten und windigen Wetter am Samstag, als sich neben vielen THW-Helfern eine ganze Reihe von Hundebesitzern mit ihren Tiere auf dem THW-Gelände in der Fixheide versammelt hatten.

Der Hintergrund: Es gab einen "Schnuppertag" der Rettungshundestaffel des Leverkusener THW. Besonders Hundebesitzer waren eingeladen, um ihnen zu zeigen, was man mit den Hunden so Nützliches und Interessantes tun kann. Ganz nebenbei hofften die THW-Leute, vielleicht neue Mitglieder auf zwei und vier Beinen finden zu können.

Zwei Jahre Übung und Schulung

Doch nicht jeder Hund ist dafür geeignet, betont Silke Ludwig (33), die beim THW die Hundetrainerin ist, und "Truppführerin Ortung" bei Einsätzen. Einer ihrer vier Hunde, die Border-Collie-Dame "Amy", ist ein Rettungshund, mit allen Prüfungen und zweijähriger Schulung, "für Hund und Mensch", wie Ludwig betont. Beim Schnuppertag ging es ihr um eine Art Casting für Hunde, also welcher Hunde für eine Ausbildung geeignet sein könnte. "Generell gilt, die Hunde dürfen nicht zu klein und nicht zu groß sein, lange Beine bei geringem Gewicht sind optimal. Und sie müssen verspielt und verfressen sein", sagt die Trainerin. Verspielt und verfressen deshalb, weil sie die Suche nach Vermissten oder Verschütteten als Spiel sehen müssen, verfressen, weil sie durch die Leckereien motivierbar sein müssen.

Wie die Arbeit für beide – auch der Mensch muss ausgebildeter THW-Helfer und körperlich genauso fit sein wie sein Hund – konnten die Besucher wie "Muffin" und seine Besitzerin erleben, denn hinter den Hallen für die blauen Fahrzeuge des THW hat man eine Art Trümmergelände eingerichtet, mit vielen versteckten Hohlräumen, Rohren, Erdwällen und allerlei kreativen Dingen mehr.

Hunde finden immer ein Opfer

Dreimal zeigten die Leverkusener THW-Hunde ihr Können. Die Einsätze der Staffel, die wiederbelebt wurde, waren bislang kleinerer Art. Personensuchen, einmal auch in Alkenrath. "Selbst wenn wir niemand finden, müssen wir die Hunde einen Menschen finden lassen, sonst sind sie enttäuscht", sagt Silke Ludwig. Dann "finden" die Hunde eben einen versteckten THW-Helfer.

(cpg)
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