Bergisch Neukirchen BV Neukirchen wünscht sich einen Kunstrasenplatz

Bergisch Neukirchen · Der Ballspielverein BV Bergisch Neukirchen hat 370 Mitglieder und wünscht sich einen Kunstrasenplatz. Wenn nur 230 Mitglieder für drei Jahre dem neu gegründeten "Förderverein Sportplatz Bergisch Neukirchen" beitreten und 36 Euro pro Jahr zahlen, "dann haben wir das benötigte Geld für den Kunstrasenplatz beisammen", spekulierte Vereinsvorsitzender Norbert Krämer am Donnerstag.

Die Realität sieht anders aus. Bislang haben sich erst 75 Personen angemeldet. Und die Resonanz auf die erste Informationsveranstaltung in der Neukirchener Stadthalle war mit 30 Anwesenden nicht wirklich überwältigend. Dennoch ist der Vorstand "überzeugt davon, dass wir es schaffen." Geht es nach dessen Plänen, so wird die rote Asche des Sportplatzes an der Wuppertalstraße in spätestens drei Jahren gegen Kunstrasen ausgetauscht.

"Wir müssen was machen, sonst haben wir keine Chance" ergänzte Jürgen Winkelmann, zugleich BV-Vorsitzender und Förderverein-Geschäftsführer. Alleine 2010 seien 60 Aktive abgewandert. Als Ursache für den Verlust glaubt Winkelmann den Ascheplatz ausgemacht zu haben, der im Winter oft monatelang gesperrt sei. Dass Kunstrasen anziehend wirkt, bestätigte unlängst Günter Bebermeier, Vorsitzender des benachbarten SSV Lützenkirchen.

Wie dort haben nahezu alle Vereine im Fußballverband Niederrhein ihre Asche- gegen Kunstrasenplätze ausgetauscht. In der aktuellen D-Jugend Leistungsklasse sind die Neukirchener die einzige von zwölf Mannschaften, die noch auf Asche spielen.

Die Platzsanierung liegt erst wenige Jahre zurück. Nach Angaben des Vorstands ließ die Stadt als Eigentümer aber lediglich alte gegen neue Asche austauschen. Schon damals habe man Kunstrasen bekommen können — hätte aber in sechs Monaten 200 000 Euro sammeln müssen. Das sei unmöglich zu schaffen gewesen, sagte Krämer. Jetzt habe nur noch der Förderverein eine Chance, die Zukunft des Geländes zu sichern, da von der Stadt Leverkusen keine Hilfe zu erwarten sei.

Sponsoren wollen helfen

Sponsoren haben Unterstützung zugesagt. Allerdings erwarten die Gönner vorab, dass der Verein als Hauptnutzer seine Hausaufgaben macht, sprich Mitglieder wirbt. "Je mehr Leute wir vorweisen können, desto besser für uns", erklärte Krämer. Zusätzliches Geld soll bei Veranstaltungen wie dem Winterfest am 10. Dezember und durch symbolischen Verkauf einzelner Rasenstücke — 30 Euro pro Quadratmeter — in die Kasse kommen. "Wenn wir in Zukunft attraktiv bleiben wollen", resümierte Krämer, "dann ist Kunstrasen zwingend erforderlich."

(kno)
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