Leverkusen Buslinien-Streit: Hüttebräucker greift die Politik an

Leverkusen · Im Streit um den Antrag des Burscheider Busunternehmens Kraftverkehr Wiedenhoff, den Löwenanteil des Buslinienverkehrs in Leverkusen zu übernehmen, hat sich gestern der Leichlinger Busunternehmer Rainer Hüttebräucker zu Wort gemeldet. In einem Schreiben kritisiert er vor allem die Entscheidungsträger aus der Politik. Insbesondere die Warnungen der Stadt Leverkusen,, der CDU und der SPD vor einer Pleite der Kraftverkehr Wupper-Sieg-AG (Wupsi), die die Linien bisher bedient, ärgern Hüttebräucker.

 Das Unternehmen Wiedenhoff will einen Großteil des Busverkehrs in Leverkusen übernehmen.

Das Unternehmen Wiedenhoff will einen Großteil des Busverkehrs in Leverkusen übernehmen.

Foto: ralph matzerath (archiv)

Die Volksvertreter seien zu unkritisch und würden ihrer Wächter-Rolle nicht gerecht: "Es ist ein Irrtum zu glauben, dass sich private Unternehmen wie Wiedenhoff so einfach abservieren lassen", merkt Hüttebräucker an: "Wer öffentlichen Verkehr auf eigene Rechnung organisiert hat, bevor sich Kommunen darum gekümmert haben, der lässt sich sein traditionelles Geschäft nicht einfach wegnehmen" 2015 hätten die Politiker im Kreis und in Leverkusen ohne zu zucken beschlossen, Wiedenhoff-Linien an die Wupsi zu vergeben.

Heute stellten sich die gleichen Politiker hinter die Wupsi, "obwohl sie das mehr als vier Millionen Euro kostet. Das ist Verdrängung der privaten Unternehmen mit öffentlichen Geldern", prangert Hüttebräucker an. Das Direktvergabeverfahren, mit dem Stadt und Kreis der Wupsi ihre bisherigen Linien für weitere zehn Jahre sichern wollten, ist nach Auffassung des Leichlinger Unternehmers "unerlaubt". Das versucht er gerade in einem Verfahren bei der Kölner Vergabekammer zu klären.

Es geht um eine Direktvergabe im Rhein-Sieg-Kreis an eine Kölner Stadt-Tochter. Ein Urteil der Gerichte steht noch aus - Äußerungen der Kammer ließen jedoch schon jetzt erkennen, dass die Direktvergabe kritisch gesehen werde.

(inbo/pec)
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