City Wiesdorf Toluca Nr. 12 hat Totalschaden

Wiesdorf · Einer der umstrittenen Abfallbehälter in der City fehlt. Neues Busbahnhofsplätzchen mit ersten Schmutzstreifen.

Das neu gestaltete Busbahnhofsplätzchen in Wiesdorf wirkt auf den ersten Blick sauber und adrett, doch wer ein wenig genauer hinsieht, entdeckt bereits erste Schutzstreifen. 

Das neu gestaltete Busbahnhofsplätzchen in Wiesdorf wirkt auf den ersten Blick sauber und adrett, doch wer ein wenig genauer hinsieht, entdeckt bereits erste Schutzstreifen. 

Foto: Ulrich Schütz

Toluca Nr. 12 fehlt. Der Abfallbehälter in der City wurde Opfer eines Unfalls. Totalschaden, stellten die Experten der städtischen Technischen Betriebe nach dem Frühlingsfest fest. Die Reste der  Metallkonstruktion (Stückpreis: rund 1300 Euro) sind inzwischen abgeräumt.

Ein „Toluca“ ist in Leverkusen nicht irgendein banaler Mülleimer. Die ehemals 12 anthrazitfarbenen Behälter in der Fußgängerzone und ihre 14 baugleichen Kollegen an Haupt- und Nobelstraße gerieten 2015 bundesweit in die Schlagzeilen. „Viel zu teuer“ klagten die Kritiker. Der „Skandal“ landete in der Show von Mario Barth, Radio Leverkusen legte einen Toluca-Song auf und der Bund der Steuerzahler schrieb die Geschichte als besondere Steuerverschwendung ins Schwarzbuch. Der Fall „Toluca“ dürfte ein Grund sein, warum der damalige Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn (CDU) seine Wiederwahl nicht schaffte.

Der aufgewirbelte Staub um „Toluca“, Variante Leverkusen, hat sich längst  gelegt. Die städtischen Mitarbeiter gehen heute pragmatischer, sprich lösungsorientierter, mit dem Fall um. Der umgefahrene Abfallbehälter wird derzeit nicht ersetzt. „Wir wollen testen, ob die übrigen Behälter ausreichen“, bekundete eine Stadtsprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Immerhin warten in 15 und 40 Metern Entfernung die nächsten auf Abfall und Zigarettenkippen.

Mit einem anderen Art von Dreck muss sich die Stadt momentan am Busbahnhof Wiesdorf auseinandersetzen. Es geht um den kleinen Platz zwischen Rialto-Boulevard und Bahnhof. Er ist gerade erst entstanden und sieht stellenweise schon ziemlich alt aus. Dabei geht es nicht um unvermeidbare Patina. Die sehr hellen, fast weißen Betoneinfassungen weisen an etlichen Stellen schon dunkle Flecken, offenbar von Getränkeresten, und weitere schwarze Verschmutzungen auf.

Die helle Steine haben Nutzungserscheinungen. Womöglich hat sich jemand die Gummisohlen abgerieben.

Die helle Steine haben Nutzungserscheinungen. Womöglich hat sich jemand die Gummisohlen abgerieben.

Foto: Ulrich Schütz
Der Abfallbehälter Toluca war einst ein Politikum. Sein Ersatz ist teuer geblieben.

Der Abfallbehälter Toluca war einst ein Politikum. Sein Ersatz ist teuer geblieben.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Da fallen dem Betrachter schnell die Probleme der Kölner mit der Rheinpromenade ein. Aber: Die Leverkusener Steinlandschaften sind laut Stadt zur leichteren Säuberung mit einer Graffiti-Schutzschicht versehen. „Zur Einweihungsfeier des Busbahnhofs wird alles grundgereinigt“, verspricht die Stadt. Danach soll es allerdings nur noch bei besonders großen Verschmutzungen Putzaktionen geben. Aber bis zur (wiederholt verschobenen) Eröffnung der Buszentrale hat die Stadt ja vermutlich noch Monate Zeit, am Reinigungskonzept zu feilen.

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