Leverkusen Verkauf ging bei Burger King trotzdem weiter

Leverkusen · Nach der fristlosen Kündigung des Burger-King-Lizenznehmers Yi-Ko müssten 89 Filialen, davon zwei in Leverkusen, schließen, sagt die Kette. Yi-Ko aber lässt sie wohl so lange offen, bis die Ware weg ist.

 Nur noch Bargeldzahlungen sind derzeit in einer Burger-King-Filiale in Leverkusen möglich. Die Verpflichtung von Yi-Ko zur Zahlung von Lizenzgebühren und Werbekostenzuschüssen an Burger King ist mit der Kündigung erloschen.

Nur noch Bargeldzahlungen sind derzeit in einer Burger-King-Filiale in Leverkusen möglich. Die Verpflichtung von Yi-Ko zur Zahlung von Lizenzgebühren und Werbekostenzuschüssen an Burger King ist mit der Kündigung erloschen.

Foto: UM

Die beiden Mitarbeiter hinter der Theke haben ganz gut zu tun. Kunden bestellen Burger, Fritten, Shakes und Co.. Alles so wie immer in der Burger-King-Filiale An der Fuchskuhl in Opladen. Nur, dass eigentlich seit Dienstag gar nicht mehr alles so wie immer ist. Die Fast-Food-Kette hat dem größten Lizenznehmer Yi-Ko wegen gravierender Verstöße bei der Hygiene und im Arbeitsrecht gekündigt. 89 Filialen sind betroffen, darunter auch die beiden in Leverkusen am Hornpottweg und An der Fuchskuhl.

 Der Kassenzettel von gestern ist noch mit "Burger King GmbH" betitelt.

Der Kassenzettel von gestern ist noch mit "Burger King GmbH" betitelt.

Foto: Miserius, Uwe (mise)

Burger King hatte am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion betont, die Filialen müssten mit sofortiger Wirkung geschlossen werden, doch die Mitarbeiter in den betroffenen Yi-Ko-Verkaufsstellen auch in Leverkusen scheinen davon (noch) nichts zu wissen. "Wir dürfen hier weiterverkaufen", betonte gestern ein Mitarbeiter in einer der Filialen. Teils konnten Kunden gestern bar, aber nicht mehr mit Karten zahlen, wie ein Aushang an einer Filiale verdeutlichte.

Unrecht hat der Leverkusener Mitarbeiter damit nicht. Denn: Die Yi-Ko Holding hat angeordnet, dass die betroffenen Filialen geöffnet bleiben sollen - bis keine Ware mehr da ist, hat die Deutsche Presse-Agentur vom Yi-Ko-Interimsgeschäftsführer Dieter Stummel erfahren. Burger King sagte dazu auf RP-Anfrage: "Mit der Kündigung ist die Yi-Ko ab sofort nicht länger befugt, die Restaurants als Burger-King-Restaurants zu betreiben. Wenn die Yi-Ko dieser Forderung nicht nachkommt, werden wir gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen, so auch in Leverkusen. Nach deutschem Recht hat die Yi-Ko allerdings die Möglichkeit, gegen die Kündigung gerichtlich vorzugehen, was gegebenenfalls auch den Weg durch mehrere Instanzen bedeuten kann." Das Fleisch und andere Ware in den Restaurants könnten bald knapp werden: Die Yi-Ko-Filialen seien nicht mehr berechtigt, Produkte von Lieferanten des Burger-King-Systems zu beziehen. Die Lieferanten seien darüber informiert worden, hieß es von der Fast-Food-Kette. Wie die Warenbestände in den betroffenen Restaurants aussehen, wisse man nicht.

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Was das Ende der beiden Filialen in der bisherigen Form für die Gebäude bedeuten könnte, darüber mochte der Eigentümer der Immobilien, Markus Pott, gestern nicht spekulieren. Es gehe um das Vertragsverhältnis zwischen dem Mieter der Gebäude und ihm, "und über Vertragsdinge bewahre ich nach außen Stillschweigen. Ich möchte ja auch nicht, dass Burger King über mich redet." Ob die Kette oder Yi-Ko Potts Mieter ist, ließ er offen.

(RP)
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