Leverkusen Bundeskanzlerinnen-Büste

Leverkusen · Angela Merkel gab sich ausgesprochen weiblich am Wochenende in Norwegen. Ihr gewagtes Dekolleté gewährte tiefe Einblicke und eine freizügige Grundlage für eine heiße Debatte darüber – auch in Leverkusen.

Angela Merkel gab sich ausgesprochen weiblich am Wochenende in Norwegen. Ihr gewagtes Dekolleté gewährte tiefe Einblicke und eine freizügige Grundlage für eine heiße Debatte darüber — auch in Leverkusen.

In der norwegischen Hauptstadt Oslo herrschten am Wochenenden kühle Temperaturen. Nur in der neuen Oper war's warm ums Herz. Jedenfalls einigen Herren beim Anblick des Dekolletés von Angela Merkel. Zur Einweihungsfeier des Musikhauses kam sie nicht nur als Kanzlerin, sondern auch als Frau — mit großzügigstem Ausschnitt an der Abendrobe.

Hätte Leverkusens Ex-Oberbürgermeister Dr. Walter Mende der Schar der Opern-Einweihungsgäste angehört, ihm wäre angesichts des Merkelschen Wagemuts nicht warm geworden. "Ich wusste bis zu diesem Wochenende gar nicht, dass sie überhaupt Busen hat", merkte er auf RP-Anfrage an. Na, na, ein bisschen was Figürliches darf die SPD auch der CDU-Chefin zugestehen. Sei's drum. Gefallen hat's Mende nicht. "Ich persönlich finde hochgeschlossene Kleider bei Frauen ästhetischer. Das Dekolleté von Frau Merkel hat mich in keiner Weise angemacht."

Auch in der eigenen Partei haben Merkels tiefe Einblicke nicht zu tiefer Euphorie, höchstens zu tiefer Gleichgültigkeit geführt. "Mir ist das wurscht, was sie anhat", gestand CDU-Fraktionschef Klaus Hupperth. "Politisch macht sie nämlich immer eine sehr gute Figur." Allerdings hätte ein bisschen weniger auch gereicht. Obwohl, da weiß Klaus Hupperth wohl Bescheid, seien tief ausgeschnittene Dekolletés absolut in. "Dass das für Frauen karrierefördernd ist, glaube ich nicht", sagte Hupperth. Wie gut, dass Angela Merkel schon richtig Karriere gemacht hat.

Apropos Karriere junger Frauen. Die neue Staffel "Germany's next Topmodel" läuft derzeit im Fernsehen — mit vielen Ausschnitten. Und da habe Angela Merkel wohl einmal zu oft zugeschaut, mutmaßte Roswitha Arnold (Grüne). "Ich finde, der Ausschnitt ist eine Nummer zu tief. Klar, soll sie zeigen, dass sie eine Frau ist, aber doch nicht so gewagt." Da lobt Roswitha Arnold die Engländer. "Wenn die in die Oper gehen, sind die nicht so aufgebrezelt, da ist alles viel legerer." Klar, Margret Thatcher (strenges Kostümchen) regiert länger schon nicht mehr den politischen Modemarkt der Insel.

Und dann findet es sich doch, das dicke Kompliment aus Leverkusen für Bundeskanzlerins Dekolleté. Es kommt von Christel Lützenkirchen (Hausfrauenbund): "Super, kann ich da nur sagen. Die Frau ist mutig. Die kann doch auch was zeigen. Mir gefällt's ausgesprochen gut. Sollen die großen Herren doch tief blicken dürfen. Da kann ich nur sagen: Kompliment."

Und dann noch ein Lob für den Mut von Isolde Faust, Inhaberin der "Donna Dessous": "Warm wird auf Frau Merkel so herumgehackt, mal ist sie zu maskulin, dann ist was anderes falsch. Ich kann nur sagen: Eine Frau mit Proportion kann oft besser Dekolleté tragen, als eine dünne Dame." Na bitte.

(RP)
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