Engpässe wegen Corona und Witterung Bürgerliste: Obdachlose in Spezialhütten unterbringen

Leverkusen · In den USA setzt man für die kurzfristige Unterbringung von Obdachlosen auf kleine planwagenähnliche Hütten, die unter anderem Schutz vor dem Tod durch Erfrieren bieten sollen. Die Bürgerliste schlägt dies nun auch für Leverkusen vor.

 Das ehemalige Atrium-Hotel soll zur Unterbringung von Flüchtlingen dienen. So soll sich die Situation der Containerunterbringung entspannen. In diesen könnten eventuell Obdachlose vorübergehend untergebracht werden.

Das ehemalige Atrium-Hotel soll zur Unterbringung von Flüchtlingen dienen. So soll sich die Situation der Containerunterbringung entspannen. In diesen könnten eventuell Obdachlose vorübergehend untergebracht werden.

Foto: uwe miserius

Wo bringt man Obdachlose in Corona-Zeiten unter? Wo in garstigen Winterwochen? Und wie, wenn beides zusammenkommt und Notschlafstelle und Ausweichquartiere zu wenig Platz bieten? Die Caritas hat, so berichtet die Stadt im Infodienst z.d.a.Rat für die Politik, hat corona- und jahreszeitenbedingt „einen vorübergehenden Engpass bei der Unterbringung wohnungsloser Menschen“.

Die Bürgerliste greift nun eine Idee aus den USA auf. Dort gibt es für Wohnungslose „Conestega Huts“, fünfeinhalb Quadratmeter (Innenraum) große Hütten mit Mini-Veranda. Das hartschalige Zelt, das optisch an einen Planwagen erinnert, ist innen isoliert, mit Fenster und abschließbarer Tür versehen und soll Obdachlosen ein Mindestmaß an Schutz vor dem Tod durch Erfrieren bieten. „Die Fachverwaltung der Stadt nimmt Kontakt zu der Initiative ,Kältegang’ für Obdachlose auf und prüft mit der Initiative, ob die kleinen preiswerten – ca. 2000 Euro –, leicht zusammenbaubaren und effektiven Unterkünfte nicht auch an einigen Stellen unserer Stadt versuchsweise aufstellen könnte“, formuliert die Bürgerliste in einem Antrag. Diese Form der Unterbringung biete „sogar eine Chance, den Betroffenen Mitmenschen einen festen Wohnsitz zu testieren und damit einen wesentlichen Baustein für eine Rückkehr in eine geordnetes Leben zu schaffen“, formuliert die Bürgerliste.

Eine andere Lösungsidee scheint schwierig: Die Nutzung von Containern für Flüchtlinge, nun für Obdachlose anzubieten. „Aufgrund konkurrierender Interessen bei der künftigen Verwendung der Container fand am 10. November eine Telefonkonferenz zwischen den Fachbereichen Soziales und Gebäudewirtschaft statt“, berichtet die Verwaltung. Etliche Container seien für die quarantänebedingte Auslagerungen aus Schulen gedacht. Zudem: Seit Oktober erhalte die Stadt wieder Zuweisungen von Flüchtlingen, „so dass unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen keine freien Kapazitäten in den Einrichtungen bestehen“. Nur eine Nutzung des Containers Sandstraße werde geprüft. Andere Lösung: Das frühere Atrium-Hotel wird derzeit „in Betrieb genommen“ und führe „zu einer Entlastung vorhandener Kapazitäten in anderen Heimen“.

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