Alkenrath Mit Luftballons gegen Rechts

Alkenrath · Das neue Bündnis „Lev ist bunt“ setzte ein erstes zartes Zeichen in Alkenrath.

Der Flashmob von „Lev ist bunt“ fiel  auf der Alkenrather Kirmes noch nicht so recht auf. Die Macher verteilten aber Info-Flugblätter an die Bürger.

Der Flashmob von „Lev ist bunt“ fiel  auf der Alkenrather Kirmes noch nicht so recht auf. Die Macher verteilten aber Info-Flugblätter an die Bürger.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Hunderte verschiedenfarbige Ballons mit der Aufschrift „Leverkusen ist bunt“ flogen am Samstag pünktlich um 17 Uhr auf der Kirmes in Alkenrath in die Luft. Aufmerksam machen möchte die neu gegründete Initiative gegen Rechts namens „Lev ist bunt“, bestehend aus Gewerkschaften, Initiativen und Politik, eben darauf, dass in der Stadt „rechte Hetze“ und die Konzentration rechtsradikaler Kräfte nicht geduldet wird.

Die SPD, die Linke und B90/DieGrünen beteiligten sich am „Flash­mob“. Bis auf „Ballons in die Luft steigen lassen“ gab es zunächst nicht allzu viel, was Aufmerksamkeit auf die Initiative zog, die zwischen Autoscooter und Süßigkeitenbüdchen stand. Und so fragten sich viele Besucher der Kirmes, was die Aktion eigentlich bedeuten solle. „Warum fliegen hier so viele Ballons in die Lüfte? Feiert jemand Hochzeit?“, fragte zum Beispiel eine Besucherin der Kirmes ihren Mann, da in der gegenüberliegenden Kirche gerade die Glocken läuteten. Aufgeklärt wurde sie dann von den vielen Flugblättern, die verteilt wurden. „Aus Protest die AFD zu wählen, weil einem die aktuelle Politik nicht gefällt, ist, wie in der Kneipe aus dem Klo zu trinken, weil das Bier nicht schmeckt“, heißt es dort reißerisch. „Wir wollen zunächst einmal auf unsere Initiative aufmerksam machen“, betont Keneth Dietrich von der Ratsgruppe Die Linke.

Auch Aylin Dogan, Vorsitzende der Leverkusener SPD, ist es wichtig, zunächst punktierte Zeichen zu setzen: „Es ist wichtig, die Bürger immer wieder zu sensibilisieren und zu zeigen, dass der rechte Weg keine friedliche Lösung bietet.“ Populismus, Menschenfeindlichkeit und rechte Hetze hätten in Leverkusen keinen Platz. Und so will „Lev ist bunt“ in den kommenden Monaten aktiv auf sich aufmerksam machen und zeigen, dass verschiedene Kulturen und Interessen sich nicht automatisch ausschließen.

Dsa Bündnis umfasst neben Politik und Gewerkschaften wie Verdi oder dem DGB auch die Awo, die Caritas, den Flüchtlingsrat und den paritätischen Wohlfahrtsverband. Ebenso beteiligt sind die Initiativen „513 Nazifrei“ sowie „Stoppt TTIP“. Laut Dogan scheint rechtes Gedankengut sich unter dem Deckmantel der Bürgerlichkeit zu verbreiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort