Leverkusen Büffelkäse für den Gaumen, Elektroauto für die Stadt
Leverkusen · Für Herbert Butzbach kommt die Anschaffung eines Elektroautos nicht infrage: "Man ist unflexibel, weil man eine zu geringe Reichweite hat. Vor allem im Winter schafft so ein Auto nicht viele Kilometer", kritisierte der 62-Jährige.
Zumal man sich einen Stromwagen nur als Besitzer einer Garage anschaffen könne, "für Laternenparker sind die mangels Steckdose nicht so geeignet", urteilte Butzbach. Sein Freund Willi Heck sieht das ähnlich: "Als Stadtwagen ist der in Ordnung, für längere Strecken taugt er aber nicht." Und die beiden sind sich einig: "So ein Auto ist uns generell zu teuer."
Die Opladener schauten sich am Wochenende auf der Verkehrsschau auf dem Marktplatz eines der drei neuen Elektrofahrzeuge der Marke Renault Kangoo an, die die Energieversorgung Leverkusen (EVL) angeschafft hat. Sie dienen als Baustellenautos in den Bereichen Strom- und Rohrnetze sowie Messtechnik. "Der Vorteil ist, dass sie insgesamt billiger sind", sagte Uwe Krause von der EVL. "Für 120 Kilometer bezahlt man nur rund vier Euro." Der einzige Nachteil liege in der kurzen Reichweite, die je nach Temperatur, Geschwindigkeit, Fahrstil sowie Gebrauch von Heizung und Klimaanlage zwischen 80 und 125 Kilometern variiere.
Auch das Ehepaar Weidemann aus Leichlingen steht den Stromautos skeptisch gegenüber. "Wir haben schon mal eine Probefahrt gemacht, der fuhr sich schon wunderbar", erzählte Hermann Weidemann. "Der käme für uns aber niemals in Frage, weil er für unsere Zwecke ungeeignet ist." Das Paar fährt öfters nach Hamburg und Frankfurt, um Verwandte zu besuchen, "und das ist ja dann Quatsch, wenn man drei- oder viermal unterwegs anhalten muss", sagte Hildegard Weidemann. "Außerdem: Es wird dauernd gesagt, man solle Strom sparen, und dann soll man sich einen Elektrowagen kaufen?", ergänzte ihr Ehemann. Wer vom Inspizieren der Autos genug hatte, machte einen Abstecher auf den Opladener Frühlingsmarkt. Vor allem gestern zog das schöne Wetter zahlreiche Besucher in die Fußgängerzone, wo Blumen, Schmuck und Accessoires feilgeboten wurden. Zur Verschönerung von Blumenkästen und Gärten gab es etwa bunte Zauberlichter. Kulinarische Leckereien lockten an jeder Ecke: So gab es neben der obligatorischen Bratwurst einen Stand mit Feinkost, diverse Sorten Trockenobst und Käse. "Beliebt ist unser Bergkäse, weil er fettreduziert ist, und die Leute da mittlerweile immer mehr drauf achten", erzählte Verkäuferin Uschi aus Duisburg. "Exzentrischer ist unser Büffelkäse, den kriegt man nicht überall."