Leverkusen Buchhorn gegen Großzelte für Flüchtlinge

Leverkusen · So etwas sei nur im größten Notfall mal im Sommer eine Option. Die Stadt setzt auf eine Gebäude- und Containerlösung.

Was ist was - Begriffe zum Thema Flüchtlingsunterkünfte
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Foto: dpa, rwe lof

Unter Punkt 14, dem letzten auf der Liste der Unterkunftsarten, die die Stadt für Flüchtlinge aufzählt, stehen Großzelte. Doch diese Möglichkeit schiebt Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn ganz weit weg: "Das kann man im Winter niemandem zumuten. Das wäre höchstens eine Lösung für zwei Monate im Sommer, in denen die Stadt Zelte anmieten könnte", sagt er. Zu den zentralen Unterbringungsmöglichkeiten zählt die Stadt dies:

• Mietverhältnisse "Leverkusener Modell", bei dem Flüchtlinge Wohnungen mieten, beziehungsweise Mietverhältnisse Stadt, bei denen die Verwaltung Wohnungen mietet.

• feste Unterkünfte wie an der Sandstraße, der Manforter Straße, der Hermann-Löns-Straße und der Bebelstraße (ehemaliges Hotel).

So viele Flüchtlinge sind in NRW-Einrichtungen untergebracht
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Foto: dpa, bom fdt Ken jol

• Hotelunterbringung (derzeit nicht realisiert)

• Container: Derzeit gibt es mehrere an der Sandstraße, der Standort Im Bühl in Schlebusch soll im Spätsommer bezugsfertig sein - und als Muster für weitere Containerstandorte dienen, betonte Baudezernentin Andrea Deppe.

Unter diese Unterbringungsmöglichkeiten hat die Stadt einen dicken roten Strich gezogen. Alles, was drunter aufgezählt ist, seien "absolute Notfallunterkünfte", erläutert Buchhorn. Aufgeführt sind:

• leerstehende öffentl. Gebäude

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
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• Bürgerhaus/Jugendeinrichtung

• Turn-/Sporthalle

• Wohnwagen

• Wohnmobile

• Familienzelte

• Großzelte

Davon nutzt die Stadt derzeit die Turnhalle Görresstraße, die seit Februar als Asylbewerber-Unterkunft dient. 56 Plätze stehen in der Halle zur Verfügung, 55 waren bis Dienstag belegt. Nach Mitte April sollen Flüchtlinge bis zum Sommer auch in der Turnhalle an der Wuppertalstraße untergebracht werden. Für die Zeit danach hofft Buchhorn, ein Gebäude anmieten zu können. Gespräche mit dem Eigentümer liefen. Details nennt Buchhorn nicht.

Die Sammelunterkünfte seien restlos belegt, unterstreicht der Stadtchef. "In der Sandstraße sind auch die Aufenthaltsräume umfunktioniert. Das kann kein Zustand auf Dauer sein." Nachsatz: "Wir werden Flüchtlinge, die unsere Hilfe brauchen, nicht wie unerwünschte Eindringlinge behandeln." Allerdings steht die Stadt wegen der hohen Zahl an Asylbewerbern, die Leverkusen zugewiesen wird - für dieses Jahr sollen es 500 sein (200 davon sind in den ersten beiden Monaten schon gekommen), Buchhorn sagt, es könnte auch das Doppelte werden - unter Druck. Die Stadt sucht nach Grundstücken, die Baurecht haben, etwa in Küppersteg und in Wiesdorf. "Hinter jedem erfolgreichen Wohnungsbau/Containerstandort stehen unzählige geprüfte und verworfene Standorte", sagt Baudezernentin Deppe. Beispiel Containerstandort "Im Bühl": Er wurde letztlich aus vier von anfangs ca. 40 Standorten ausgewählt.

(RP)
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