Leverkusen Buchhorn freut sich jetzt auf die Familie
Es war gestern Morgen beim gemeinsamen Frühstück, als Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn seiner Ehefrau Beate plötzlich sagte: "Für so etwas werden wir zukünftig viel mehr Zeit haben."
Am Morgen danach hatte der Stadtchef seine deutliche Wahlniederlage zwar noch nicht vergessen, aber offensichtlich schon verdaut: "So ist das nun mal in einer Demokratie", sagte Buchhorn im Gespräch mit unserer Redaktion: "Man kann nicht nur die Siege feiern, man muss auch akzeptieren, wenn man eine Niederlage erleidet."
Das tat der CDU-Politiker gestern wie ein guter Sportsmann. Noch am Vormittag rief er die Dezernenten der Stadtverwaltung zusammen, um seine letzten Amtstage bis zum 20. Oktober zu besprechen. Ziel: eine möglichst reibungslose Amtsübergabe, die dem Nachfolger Uwe Richrath von der SPD den Start erleichtert.
Dazu, so sagte Buchhorn, habe er Richrath auch die Information zukommen lassen, dass er vor der Übergabe am 20. Oktober für jede Hilfe zur Verfügung stehe.
Er selbst will sich allerdings komplett aus der Politik zurückziehen. "Ich bin niemand, der noch in irgendwelchen Aufsichtsräten oder Ausschüssen versucht, Einfluss zu nehmen", verriet der Verwaltungschef. Ein klarer Schnitt sei für ihn eine Selbstverständlichkeit.
Langeweile wird im Leben des Reinhard Buchhorn deswegen allerdings garantiert nicht aufkommen, wie er gegenüber unserer Redaktion betonte: " Ich habe jetzt eine wichtige Entscheidung zu treffen", sagte Buchhorn: "Bleibe ich in Leverkusen, oder gehe ich zurück nach Bremen?"
Dort hatte Oberbürgermeister ein Haus, das auf eine dringende Renovierung wartet. Eigentlich eine Aufgabe, die den bekennenden Handwerker reizt. Aber auch eine Entscheidung, die er weder alleine treffen kann, noch in der Öffentlichkeit ausbreiten möchte.
Nur eines, das kann Buchhorn schon jetzt mit absoluter Sicherheit sagen: "Ein Rentner, der sich auf ein, zwei Hobbys zurückzieht, werde ich garantiert nicht sein."
