Eröffnung des Brückenparks in Leverkusen „Grünes Wohnzimmer“ für 3,2 Millionen Euro

Leverkusen-Opladen · Der Brückenpark auf der Westseite der Bahnstadt an der Campusbrücke ist – bis auf ein paar kleinere Arbeiten – fertig. Die wochenlange Sperrung des Suez-Kanals im vergangenen Jahr und Corona hatten den Zeitplan für Bau und Gestaltung der 4600 Quadratmeter großen Anlage durcheinandergewirbelt.

 Warten aufs Grün: Andreas Schönfeld, Alfonso López de Quintana, Paul Hebbel und Lothar Schmitz (v.l.) eröffneten den Park im kleinen Kreis.

Warten aufs Grün: Andreas Schönfeld, Alfonso López de Quintana, Paul Hebbel und Lothar Schmitz (v.l.) eröffneten den Park im kleinen Kreis.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Was hat ein Frachtschiff, das tagelang den Suezkanal blockierte und die Durchfahrt hunderter Schiffe behinderte, mit der Opladener Bahnstadt zu tun? Ganz einfach: „Auf einem der festsitzenden Schiffe waren die Kunstharze, mit denen die Stahlkonstruktion am Brückenpark beschichtet werden sollten“, informierte Ulrich van Acken, Bereichsleiter bei den Technischen Betrieben Leverkusen (TBL). Neben diesen Lieferschwierigkeiten habe auch Corona zu erheblichen Verzögerungen geführt, nannte Bahnstadt-Geschäftsführer Andreas Schönfeld die Gründe für die verspätete Freigabe der Grünanlage auf der Westseite. Bis auf kleinere Restarbeiten ist der Brückenpark an der Campusbrücke inzwischen fertiggestellt und nun für die Öffentlichkeit freigegeben.

Schon seit November des Vorjahres ist der Radweg als zentrales Element wieder geöffnet. Mit leichter Steigung von etwa 4,5 Prozent überwindet die Fahrrad-Rampe eine Höhendifferenz von rund sechs Metern auf die Campusbrücke. Fußgänger gelangen über Treppen zur Brücke. Unten, am Fuße des Geländes, ist aber noch nicht alles grün. „Es ist Winter“, sagte Lothar Schmitz, Fachbereichsleiter Stadtgrün. Grundsätzlich seien alle Pflanzungen abgeschlossen. Acht Linden seien gesetzt und würden im nächsten Sommer nicht nur verschwenderisch blühen, sondern auch Bienen mit ihrem Duft betören. Sobald es das Wetter zulasse, werde der Rasen gesät. Alles sei spätestens fertig, wenn die ersten Studenten kämen. Bis die Kletterpflanzen groß genug seien, um sich an den Konstruktionen emporranken zu können, werde es allerdings noch etwa ein Jahr dauern.

Der Brückenpark in Nähe der Friedrich-List-Straße zwischen Bahnallee und Europa-Allee ist jene Fläche, die auf ein Werkstattverfahren zurückgeht, an dem Bürger, Politik und Verwaltung beteiligt waren. Als Sieger aus diesem Wettbewerb war das Kölner Landschaftsarchitektur-Büro „greenbox” im Oktober 2016 hervorgegangen und hatte den Plan einer nachhaltigen und ökologischen Umgestaltung seit Mitte 2019 umgesetzt. Die Gesamtkosten werden mit 3,2 Mio Euro beziffert.

Mit rund 4600 Quadratmetern ist der fertiggestellte Brückenpark zwar wesentlich kleiner geraten als sein insgesamt sieben Hektar Grün- und Spielflächen umfassendes Pendant auf der Ostseite. Dennoch gilt das neue „Grüne Wohnzimmer“ oder die „Grüne Arena“, wie Aufsichtsratsvorsitzender Paul Hebbel sagte, als weitere wichtige Freifläche und als Ort der Begegnung, der schon bald zu vielen Aktivitäten im Freien einladen werde. Außerdem, ergänzte Hebbel, sei die Anlage fast doppelt so groß wie der einstige Park am Goetheplatz, der mit Springbrunnen und Platanen das einstige Opladener Zentrum markierte. Hebbel: „Ein kleines Stück Wiedergutmachung.“

Die Anlage soll als Teil des „Grünen Bandes“ beide Seiten der Bahnstadt ab sofort Fußgänger- und fahrradfreundlich wieder miteinander verbinden. Im Zentrum der multifunktionalen Quartierswiese steht eine Rasentribüne, die durch LED beleuchtet wird. Für zusätzliches Licht sorgen am Abend weitere Scheinwerfer, die unter den bis zu 3,80 Meter hohen Stegbrücken montiert sind. Die zur Bahnallee orientierte Wand soll den erforderlichen Lärmschutz gewährleisten. Die überdachten Flächen unter den Stegen könnten später einmal als „Fahrradabstellplätze, Lagerboxen für Spiel- und Sportgeräte oder optional durch Gastronomiecontainer genutzt werden“, beschreibt das Konzept von „greenbox“. Schon jetzt ist dort ein Spielplatz installiert, der aktuell aber noch nicht freigegeben ist. Sämtliche Materialien des Freiraumkonzeptes seien wartungsarm und robust gewählt, heißt es. Was allerdings nicht vor Schmierereien schützt, wie jetzt bereits zu sehen ist.

Die weiteren Baumaßnahmen auf der Bahnstadt Westseite, erläuterte Geschäftsführer Alfonso López de Quintana, folgten sukzessiv von Süden (Robert-Blum-Straße) nach Norden (Lützenkirchener Straße).

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