Leverkusen Brand, Strom- und Zugausfälle

Leverkusen · Mehrere Gewitter haben am Wochenende zu massiven Beeinträchtigungen geführt. Sonntag Abend lag nach einem Blitzeinschlag der Zugverkehr in Wiesdorf und Opladen brach. In Bergisch Neukirchen und Opladen fiel der Strom aus.

Gewitter: Dachstuhl in Leverkusen stand in Flammen
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Gewitter: Dachstuhl in Leverkusen stand in Flammen

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Neukirchen Der Regionalexpress nach Aachen — 80 Minuten Verspätung. Der RE 10133 nach Paderborn — 70 Minuten. Die Züge nach Emmerich, Köln-Nippes und Koblenz — Komplettausfälle. So lauteten gestern Abend die Informationen am Bahnhof Leverkusen Mitte. In Opladen bot sich ein ähnliches Bild. Nach einem Gewitter kam der Zugverkehr in der Stadt fast vollständig zum Erliegen.

"Der Blitz hat vor etwa einer Stunde das Stellwerk Opladen getroffen", berichtete ein Sprecher der Deutschen Bahn kurz nach 19 Uhr auf Anfrage unserer Zeitung. "Die Weichen lassen sich nicht mehr bewegen. Wir können praktisch nur noch geradeaus fahren." Ein Trupp von Technikern befand sich da gerade auf dem Weg zu den vom Gewitter in Mitleidenschaft gezogenen Orten. Denn auch die Oberleitung an der S-Bahn-Strecke zwischen Langenfeld und Köln-Mülheim hatte es erwischt. "Ich hoffe, dass wir wenigstens die schnell wieder hinbekommen", erklärte der Bahn-Sprecher.

Den ersten Gewitter bedingten größeren Vorfall hatte es bereits um 4 Uhr am Morgen gegeben. Da fiel in Bergisch Neukirchen flächendeckend der Strom aus. Wie die Energieversorgung Leverkusen (EVL) auf Anfrage mitteilte, war ein Blitz in eine 800 Meter lange Freileitung eingeschlagen.

Daraufhin hatte sich die Sicherung automatisch abgeschaltet. Techniker der EVL gingen die gesamte Strecke ab, konnten aber keine Beschädigungen der Leitung entdecken. Daraufhin wurde der Strom wieder hochgefahren — zwei Stunden nach dem Ausfall lief alles wieder normal. In Opladen fiel gestern Abend ebenfalls nach Blitzschlag in einigen Gebieten der Strom aus — diese Störung war jedoch nach etwa einer Viertelstunde wieder behoben.

Weniger Glück hatten die Bewohner eines Hauses in der Jacob-Fröhlen-Straße in Quettingen. Vermutlich ebenfalls wegen eines Blitzeinschlags fing gegen 4 Uhr der Dachstuhl Feuer. Bei Ankunft der Feuerwehr brannten die Verkleidung des Kamins sowie umliegende Bereiche.

Das Feuer drohte zwischenzeitlich sogar auf eines der Nachbargebäude überzugreifen. Mit Hilfe zweier Drehleitern verhinderten die Wehrleute eine Ausbreitung der Flammen und brachten den Brand schnell unter Kontrolle. Dennoch entstand großer Schaden. 51 Einsatzkräfte mit 15 Fahrzeugen waren am Brandort.

Es sollte nicht der letzte Gewitter-Einsatz in der Nacht gewesen sein. Mehrfach wurde die Leverkusener Feuerwehr noch zu Wassereinbrüchen und ähnlichen Schäden gerufen, wie Rolf Tscherney (Feuerwehr-Einsatzplanung) berichtete. Unter anderem seien die Kollegen zum Musik-Club "Shadow" in Wiesdorf ausgerückt. "Die haben berichtet, dort sei das Wasser die Wände heruntergelaufen", sagte Tscherney.

(RP)
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