Keine Verletzten Mietshaus nach Feuer unbewohnbar

Leverkusen · 20 Bewohner ohne Bleibe kommen bei Bekannten unter. Keiner verletzt. Explosion auf Balkon als vermutliche Ursache.

 Die Rückseite des Hauses mit dem Balkon als möglicher Brandherd.

Die Rückseite des Hauses mit dem Balkon als möglicher Brandherd.

Foto: Bernd Bussang

Nach einem Brand in einer Erdgeschosswohnung am Sonntagabend ist ein fünfgeschossiges Mehrfamilienhaus an der Großen Kirchstraße bis auf weiteres unbewohnbar. Zehn Mietparteien mit insgesamt 20 Bewohnern der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) haben keine Bleibe und sind vorübergehend bei Freunden oder Bekannten untergekommen. Die WGL versucht nun kurzfristig Ersatzquartiere für die Menschen anzubieten. Verletzt wurde niemand. Die zehn Wohnungen sind weitgehend verraucht oder ausgebrannt. Der Gebäudeschaden ist noch nicht beziffert, die Brandursache unklar. Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung gebe es nicht, sagt Ermittlungsleiter Heiko Schulz. „Alles weitere ist offen.“

  Zeugen  hatten allerdings explosionsartige Geräusche auf einem Balkon der Erdgeschosswohnung gehört. Ein Nachbar berichtet von einem dreifachen Knall und womöglich explodierten Gasflaschen. Ein weiterer, Alexander Schander, hatte ebenfalls Explosionsgeräuche gehört und dann von seinem Balkon des Nachbarhauses beobachtet, wie aus einem  Holzverbau auf dem Balkon des Erdgeschosses die „Flammen meterhoch schlugen“.  Mit seiner Frau und einem Enkelkind habe er die Wohnung daraufhin fluchtartig verlassen. An wichtige Papiere oder warme Jacken habe er nicht mehr gedacht. „Wir sind raus, so wie wir waren.“ Frau und Enkelkind wurden in einem Bus der Stadt versorgt, bevor sie, er und alle  Bewohner das Nachbarhauses  im Laufe der Nacht zurück in ihre Wohnungen konnten.

 Das brennende Haus in Leverkusen.

Das brennende Haus in Leverkusen.

Foto: RP

„Ich habe schon geschlafen, meine Frau hat mich geweckt“, berichtet ein Bewohner des Brandhauses. „Dann haben wir unseren Hund geschnappt und sind schnell raus.“ Beeindruckend sei neben dem schnellen Einsatz der Feuerwehr das große Engagement der Nachbarn gewesen, berichtet der Mann. „Alle haben geholfen, sie haben Wasser und Decken gebracht und versucht, Menschen zu suchen und zu retten.“

Gegen 22.50 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden. Bei Ankunft der Einsatzkräfte hatte das Feuer bereits auf die erste Etage  übergegriffen. Nach Angaben der Feuerwehr breitete es sich sehr schnell an der Fassade nach oben aus. Im Laufe des  des Einsatzes zeigte sich, dass das Feuer von außen bereits in den Dachstuhl geschlagen hatte und sich dort im Verborgenen weiter ausbreitete. Der Feuerwehr gelang es schließlich, ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus zu verhindern.

Die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr sowie der Rettungsdienst Leverkusen waren mit insgesamt 22 Fahrzeugen und rund 80 Einsatzkräften vor Ort.

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