Bielertkirche in Quettingen Bonner Architekten präsentieren ihre Pläne für die neue Innengestaltung

Quettingen · Die Bielertkirche in Quettingen wird neu gestaltet. Die Pläne für das Projekt sind seit Samstag in der Kirche an der Kolberger Straße zu sehen.

Johannes Martini erläutert seine Pläne für den Umbau der Bielertkirche.

Johannes Martini erläutert seine Pläne für den Umbau der Bielertkirche.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Sanierung der Bielertkirche war schon lange geplant, Dach und Fassade wiesen viele Schadstellen auf. Dann kam zu allem Übel im Juli 2021 die Flut dazu, machte Fußboden, Heizung und Einrichtung unbrauchbar. Diesen Einschnitt nutzt die Evangelische Kirchengemeinde Opladen, den Gottesdienstraum völlig neu zu gestalten.

Was eine zukunftstauglichen Kirche bieten sollte, listete ein Arbeitskreis aus Vertretern verschiedener Gemeindegruppen auf. Im Januar wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben und die vier bestplatzierten Entwürfe zur Neugestaltung des Innenraumes sind seit Samstag in der Quettinger Kirche an der Kolberger Straße zu sehen. Die Entscheidung für die Pläne des Architekturbüros Martini aus Bonn ist bereits gefallen.

Der Denkmalschutz gab den Erhalt von Kanzel, Seitenbänken, Chorraum und Empore vor. Martinis Entwurf biete einen guten Kompromiss zwischen Bestand und neuen Anforderungen, so die Begründung der Auswahlkommission. Die bemalte Kassettendecke und die Fassade unterliegen nicht dem Denkmalschutz und müssen wegen Asbest-Belastung entfernt werden.

Außerdem soll der beim Umbau 1977 nach vorn vergrößerte Chorraum wieder auf die ursprüngliche Linie zurückgebaut werden. Ebenso die Empore, deren Maße dann noch Platz für den Organisten und eine kleine Chorbesetzung bietet. Der Innenraum wirkt dadurch weiter. „Die Raumnutzung soll vielfältiger, aber nicht beliebiger sein“, erklärt Architekt Johannes Martini, der viel Erfahrung mit Sakralbauten hat.

Für ihn sei es wichtig, die Gemeinde aus allen drei Stadtteilen (Opladen, Quettingen, Lützenkirchen) mitzunehmen, für die es am Ende die einzige verbliebende evangelische Kirche sein wird. Dass man künftig auf stapelbaren Stühle statt in Kirchenbänken sitzen wird, war eine der Vorgaben, denn der Raum soll für jeden Anlass passend möblier werden. Das gilt auch für die Prinzipalstücke (Altar, Taufstein, Kerzenständer und Ambo). Martinis Entwurf sieht einen hellen Steinboden vor, graue Decke und weiße Wände, von denen sich die erhaltenen alten Holzeinbauten im dunklen Eichenton stark absetzen. Dazu leichte Stahlrohrstühle mit farblich passender Holz-Sitzfläche. Die können in neuen Einbauschränken (einer enthält ein Küchenmodul) unter der Empore gelagert werden. Dieser Raum lässt sich durch Glastüren abtrennen, etwa für Kinderbetreuung oder Kirchencafé. Für den schlichten Altar aus Messing wird die alte Holzplatte verwendet.

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