Schwierige Entschärfung in Leverkusen Die Bahnstadt-Bombe – ein kniffliger Fall
Leverkusen · Der Fünf-Zentner-Koloss, der am Samstagabend in Opladen entschärft wurde, hatte etwas unglücklich gelegen. Die Evakuierung verlief reibungslos.
Samstag, 12.25 Uhr: Bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Neuen Bahnstadt Opladen, Ecke Quettinger Straße/Campusallee, stoßen Arbeiter auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Zehn Stunden später ist der Fünf-Zentner-Koloss entschärft.
Erleichterung allenthalben. Bei hunderten Anwohnern, die am Abend nicht in ihre Häuser durften oder diese verlassen mussten, bei Polizei, Feuerwehr, THW, Maltesern und anderen Einsatzkräften und nicht zuletzt bei Michael Hilgers und Marcel Biewald. Die Männer vom Kampfmittel-Räumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf hatten einen etwas kniffligeren Fall zu lösen als üblich: Da die Bombe der britischen Royal Air Force ohne Leitwerk gefallen und seitlich aufschlagen war, habe sich ihre Entschärfung – rund 80 Jahre danach – relativ schwierig gestaltet, teilten die Experten mit.

Geschafft! Die Kampfmittelräumer Michael Hilgers (l) und Marcel Biewald sind die Bombenentschärfer der Bezirksregierung Düsseldorf. Sie sitzen hier mit der in der Bahnstadt Opladen entschäften und aufgeladenen Bombe in ihrem Fahrzeug. Die Entschärfung der Fünf-Zentner-Bombe war relativ schwierig, da die Bombe ohne Leitwerk gefallen war und seitlich aufschlug.
Foto: dpa/David YoungKundgetan hatte die Stadt Leverkusen den Bombenfund um 17.18 Uhr. Der Kampfmittelräumdienst hatte da bereits den Evakuierungsradius festgelegt: 400 Meter. Betroffen waren Bereiche der Bahnstadt und von Quettingen (Quettinger Feld, Bahnstadtchaussee, Campusallee, Diesel-, Dornier-, Feld-, Karl-Wingchen-, Porsche-, Quettinger und Torstraße).
Die Evakuierung begann gegen 18 Uhr. Die betroffenen Anwohner – maximal etwa 750 – hatten die Möglichkeit, die Stunden bis zur Entwarnung in der Grundschule Herderstraße zu verbringen. Laut Polizei verlief die Evakuierung, die gegen 21.30 Uhr abgeschlossen war, reibungslos. Der 400-Meter-Radius wurde abgesperrt und musste großzügig umfahren werden. Zug- und Autobahn-Verbindungen waren jedoch ebensowenig betroffen wie die Fixheiderstraße, die am Rand des Evakuierungsgebiets vorbeiführt.
Die Entschärfung begann gegen 21.45 Uhr, um etwa 22.30 Uhr war sie beendet. Nach dem Abtransport der Bombe konnten die betroffenen Leverkusener gegen 23 Uhr wieder zurück in ihre Wohnungen.