Leverkusen Böller-Müll zerstört Winteridyll

Leverkusen · Leichlinger und Leverkusener haben das neue Jahrzehnt mit einem farbenprächtigen Feuerwerk begrüßt. Doch der Müll-Anblick, der sich den Beobachtern gestern bei Tageslicht bot, trübte die Festtagsfreude gewaltig.

Bunte Raketen, funkelnde Lichter-Fontänen und krachende Böller — es wurde begeistert in das neue Jahrzehnt gefeiert, sowohl in Leichlingen als auch in Leverkusen. Doch was von den Feuerwerkskörpern übrig bleibt, begeistert kaum jemanden: Matschige Pappkartons, verkohlte Zündkörper und leere Sektflaschen prägen das Landschaftsbild an Neujahr.

Das konnte selbst der Neujahrs-Schnee nicht verbergen. Auch am Bergerhof in Leichlingen wurde dieses Silvester wieder ordentlich geknallt. Die idyllischen Feldwege und vor allem die weite Aussicht bis nach Köln auf der einen und Düsseldorf auf der anderen Seite locken viele Pyro-Freunde dorthin.

Spaziergänger stört der Dreck sehr

Ihre Hinterlassenschaften zerstören jedoch die Idylle und auch wenn in den letzten Jahren deutlich mehr Müll dort lag, stören sich die Spaziergänger an dem Dreck. "Ich finde es gar nicht gut, dass hier so viel Feuerwerkskörper rum liegen. Wenn man Spaß haben will, sollte man auch so vernünftig sein und die Sachen am Ende wieder mitnehmen", sagte Stadtkämmerer Horst Wende, der mit seiner Frau Uschi gestern einen Neujahrsspaziergang am Bergerhof unternahm. Sie stimmte dem zu: "Auch vor unserer Haustür haben die Leute es knallen lassen, und wir müssen den Dreck dann wegmachen." Zwar haben viele Böller-Freunde ihren Müll schon zusammengelegt oder in Tüten gepackt, aber am Ende bleibt es dann doch Aufgabe der Stadt, Straßen und Bürgersteige zu säubern oder der Bauern, ihre Felder von verkohlten Raketen zu befreien.

In Quettingen ergriffen einige Anwohner dabei gestern selbst die Initiative: Friseur René Mauckner und sein zehnjähriger Sohn Jonas nahmen in ihrer Straße Schaufel und Besen in die Hand und beseigten den Silvester-Müll. "Man darf nicht immer nur nach anderen rufen, sondern muss auch selber etwas tun", erklärten sie.

Auch Brigitte Wolf, die am ersten Jahrestag mit ihrer Familie einen Spaziergang in Leichlingen unternahm findet, dass man seinen Müll wieder mitnehmen kann: "Bei Raketen ist das schon was anderes, weil die ja meist etwas weiter weg fliegen, aber spätestens am nächsten Tag sollte man so couragiert sein und seinen Müll einsammeln."

Da die meisten Menschen am 1. Januar eh nicht zur Arbeit gehen müssen, wäre das doch mal ein guter Vorsatz für das kommende Jahr: An Neujahr den Müll vom Silvesterabend einsammeln. Danach lässt sich dann auch ein schöner Spaziergang von den Silvester-Hinterlassenschaften nicht mehr verderben.

(RP)
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