Leverkusen Blitz: Verletzter und Bahn-Stillstand

Leverkusen · Freitag wurde ein 39-jähriger Mann in Küppersteg durch einen Blitz verletzt. Massive Probleme hat die Bahn mit dem neuen Stellwerk in Solingen: Am Wochenende standen Züge, auch ICE, teils rund zwei Stunden still.

 ICE-Zwangsstopp in Schlebusch zwischen 19 und ca. 21 Uhr. Da konnte auch der Bahn-Zugbegleiter (links) nichts per Handy-Telefonaten dran ändern.

ICE-Zwangsstopp in Schlebusch zwischen 19 und ca. 21 Uhr. Da konnte auch der Bahn-Zugbegleiter (links) nichts per Handy-Telefonaten dran ändern.

Foto: Miserius, Uwe

Leverkusen/Leichlingen Das neue elektronische Stellwerk Solingen, über das erst seit wenigen Tagen Weichen gestellt und Züge geleitet werden, fiel am Freitag und am Samstag stundenlang aus. Viele Züge hingen auf der Strecke Köln-Leverkusen-Leichlingen-Solingen fest. Betroffen waren Nahverkehrszüge, Regionalzüge und auch der Fernverkehr. So musste beispielsweise am Samstag ein ICE ab 19 Uhr am kleinen Bahnhof Leverkusen-Schlebusch einen Zwangsstopp einlegen. Gegen 21 Uhr konnte das Stellwerk wieder in Betrieb gehen und Signale auf "Grün" stellen. Ähnlich und zu fast gleicher Zeit kam es am Freitag zu Zugproblemen. Hier rollte zwischen 20.30 und ca. 22 Uhr auf der Strecke Leverkusen-Solingen nichts mehr.

 Brand Alkenrath: Schäden am Eingang zum Bürgerhaus.

Brand Alkenrath: Schäden am Eingang zum Bürgerhaus.

Foto: Miserius, Uwe

"Für die Reisenden sicher eine sehr ärgerliche Situation, es lief alles schon sehr zäh", sagte ein Bahnsprecher gestern. Zugausfälle in dieser Form an zwei Tagen hinter-einander seien schon ungewöhnlich. Die Bahn setzte am Samstag zum Transport der Fahrgäste 40 Ersatzbusse und Taxen ein. 20 Züge hatten eine Verspätung von durchschnittlich 45 Minuten. Darin ist etwa die zweistündige Pause des ICE in Schlebusch eingerechnet. Acht Züge wurden umgeleitet, fünf Bahnzüge fielen ganz aus.

 Auszeit wegen der CO2-Löschanlage Stauffenbergstraße.

Auszeit wegen der CO2-Löschanlage Stauffenbergstraße.

Foto: Miserius, Uwe

Verschlimmert wurde die Situation am Samstagabend durch einen Suizid-Fall im Bereich Bahnhof-Leverkusen-Mitte. Damit war auch diese mögliche und wichtige Umleitungsstrecke zeitweise gesperrt.

Der Stellwerk-Schaden am Freitag soll durch einen Blitzeinschlag verursacht worden sein, vermuten die Bahntechniker. Tatsächlich ging ein heftiges Gewitter über dem Raum Leverkusen-Solingen runter. Am Samstag lokalisierten die Techniker dann einen defekten Prozessor in der neuen Elektronik als Störungsursache. Fehlersuche und Reparatur dauerten rund zwei Stunden. Ob dies ein Folgeschaden der Blitzeinwirkung war, dies konnte die Bahn gestern "zumindest nicht ausschließen".

Durch den Einsatz des elektronischen Bahn-Stellwerks Solingen wird der Stellwerksbetrieb am Bahnhof Opladen überflüssig. Die Umstellung auf die neue Technik erfolgte in diesen Wochen in mehreren Schritten.

(RP)
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