Fußgängerzone Leverkusen-Schlebusch 50.000 Euro für 35 neue Abfallbehälter

Schlebusch · Wieder ein Fall für Mario Barth? Die Bezirksvertretung stimmte der Umrüstung in der Schlebuscher Innenstadt zu.

 So ist das richtig: Müll, das wissen schon die Jüngsten, gehört in den Mülleimer. In der Schlebsucher Fußgängerzone sind die Behälter mittlerweile in die Jahre gekommen.Bei der Neuanschaffung will die Politik aber ein TV-Lachnummer wie vor vier Jahren vermeiden.

So ist das richtig: Müll, das wissen schon die Jüngsten, gehört in den Mülleimer. In der Schlebsucher Fußgängerzone sind die Behälter mittlerweile in die Jahre gekommen.Bei der Neuanschaffung will die Politik aber ein TV-Lachnummer wie vor vier Jahren vermeiden.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Stadt Leverkusen soll in der Fußgängerzone Schlebusch neue Abfallbehälter montieren lassen. Heute hängt dort gefühlt alle 20 Meter ein 60 Liter fassender, markant grüner Blecheimer. Insgesamt sind es 35 Stück. Werden alle durch 90 Liter Behälter ersetzt, dann müssen dafür geschätzt 50.000 Euro bezahlt werden, sagte Stadtvertreterin Susanne Weber in der Bezirksvertretung III.

Klar ist: Da werden Erinnerungen wach an die Abfalleimer-Affäre in der City, die für den ehemaligen Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn (CDU) ein Stolperstein wurde auf dem Weg zur Wiederwahl als Stadtchef. Bekanntlich löste Uwe Richrath (SPD) seinen Vorgänger nach einem Wahlsieg ab. Das Thema machte 2015 bundesweit Schlagzeilen. Unter anderem sezierte der Komiker Mario Barth in seiner Sendung die „Steuergeldverschwendung“.

Angesichts dieser Mülleimer-Parallelen ermahnte am Donnerstag Bezirksvorsteher Frank Schönberger (CDU) die Bezirkspolitiker auf amüsante Weise, sachlich zu bleiben. „Ich möchte nicht, dass Mario Barth oder Extra3 die Abfallbehälter Schlebusch aufgreifen oder dass der Oberbürgermeister beschädigt wird“, sagte Schönberger – nicht ohne Hintergrund: Der CDU-Parteichef würde selbst gerne nächstes Jahr zum Oberbürgermeister gewählt werden.

Bezirksvertreterin Gisela Eickhoff-Prochno warb in ihrem Antrag vor allem darum, Abfalleimer mit einem Behälter für Zigarettenstummel auszustatten. Tatsächlich ist es fast ein Schlebuscher Phänomen, dass die Raucher ihre Kippen fein säuberlich zwischen Behälter und Befestigungsstange ablegen und nicht irgendwo entsorgen. Weil die Behälter nur zwei Mal pro Woche geleert werden, sind es schnell zu viele Kippen. Sie rieseln dann doch zu Boden. „Die Beschwerden darüber häufen sich“, sagten die SPD-Vertreter.

Christoph Kühl (Grüne) findet die Behältertauschaktion eindeutig zu teuer: „Wie wollen wir als Politiker das den Bürgern erklären?“ Auch FDP-Vertreter Benedikt Vennemann kritisierte die geplante Maßnahme. CDU-Bezirksvertreter Ulrich Kämmerling staunte nur noch über den Grünen Kühl: Es sei doch bekannt, dass Zigarettenkippen zu verunreinigtem Grundwasser führten. Die Grünen müssten doch froh sein, wenn gegen diesen Abfall etwas unternommen werde.

 Ein paar eher mittelschöne Mülleimer gibt es hier und da im Stadtbild noch.

Ein paar eher mittelschöne Mülleimer gibt es hier und da im Stadtbild noch.

Foto: Anja Wollschlaeger
 Die neuen Opladener Behälter ziert das Wappen.

Die neuen Opladener Behälter ziert das Wappen.

Foto: Ludmilla Hauser
 Der Abfalleimer „Toluca“ in der City löste die  „Papierkorb-Affäre“ aus.

Der Abfalleimer „Toluca“ in der City löste die  „Papierkorb-Affäre“ aus.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Letztlich beauftragte die Bezirksvertreter-Mehrheit die Stadt zum Austausch der Behälter. Vorher solle aber – auch in Gesprächen mit den Geschäftsleuten – geprüft werden, ob alle 35 Behälterstandorte noch nötig sind. Die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) haben zugesagt, das Vorhaben noch in diesem Jahr umzusetzen.

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