Leverkusen Biofrontera: Hoffnung auf Ameluz

Leverkusen · Wohl und Wehe des Pharma-Konzerns hängt von einem Medikament ab.

Eine Ein-Produkt-Gesellschaft ist die im Manforter Innovationspark ansässige Biofrontera AG eigentlich nicht, aber das Wohl und Wehe der mit 46 Mitarbeitern noch recht kleinen Biotech-Firma hängt praktisch von ihrem verschreibungspflichtigen Medikament "Ameluz" ab. Das wurde auch gestern auf der Hauptverversammlung im Agam-Saal des Leverkusener Forums deutlich. Vorstandsvorsitzender Prof. Hermann Lübbert schilderte den Aktionären dieses Unternehmens, die - verfolgt man den Aktienkurs - sehr viel Geduld aufbringen müssen, die Chancen und Hoffnungen für das zentrale Produkt. Dessen Zulassung wird gerade auf dem wichtigen US-Markt betrieben.

Die Unterlagen wurden bei der wichtigen US-Behörde FDA, die über die Zulassung von Arzneimitteln entscheidet, eingereicht. Nun wartet man auf Antwort. Und ist sehr zuversichtlich: Mit den Vorbereitungen für die Vermarktung in USA wurde bereits begonnen, eine US-Tochtergesellschaft eingerichtet.

Lübbert stellte den rund vierzig Anteilseignern das Marktpotenzial von Ameluz im Vergleich zu einem etablierten US-Konkurrenten, der seiner Meinung nach das deutlich schlechtere Produkt habe, dar. Damit könnte sich ein Marktpotenzial im dreistelligen Millionenbereich ergeben. Bei einem für das Jahr 2014 ausgewiesenen Biofrontera-Umsatz von 3,1 Millionen Euro erklärt das die Spannung und die Hoffnung.

Dabei habe sich der Umsatz im ersten Halbjahr 2015 schon günstig entwickelt, wie Finanzchef Thomas Schaffer noch einmal betonte: Eine Steigerung um 29 Prozent auf 1,568 Millionen Euro. So erfreulich das Umsatzwachstum ist, der Verlust vor Steuern betrug 7,3 Millionen Euro. Darin ist allerdings auch die Gebühr für die Einreichung der Zulassungsunterlagen bei der FDA enthalten, was mal eben rund zwei Millionen Dollar kostet. Das konnte Biofrontera nur mit einer Erhöhung des Kapitals erreichen, wobei vor allem der japanische Großaktionär Maruho mitzog und nun alleine einen Anteil von über zwanzig Prozent hält.

Die Erfahrungen mit Ameluz, das bei Vorformen von Hautkrebs eingesetzt wird, führten auch zu einer Reihe von medizinischen Kosmetika zur Behandlung und Pflege bei anderen Hauterkrankungen. Die Kosmetikserie mit dem Namen Belixos, die bei Juckreiz und Rötungen oder Hautleiden wie Neurodermitis oder Schuppenflechte heilen sollen, ist im Internet erhältlich.

(sg-)
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