Bildung in Leverkusen Die Volkshochschule feiert Jubiläum

Leverkusen · Vor 75 Jahren verzeichnete die Bildungseinrichtung 324 Hörer, mittlerweile sind es stolze 10.000. Die Digitalisierung hat der VHS gut durch die Pandemie geholfen.

 VHS-Leiter Günter Hinken, sein Stellvertreter Jürgen Samol,  und Uta Wagner, die den Bereich „Kultur und Gestalten“ leitet.

VHS-Leiter Günter Hinken, sein Stellvertreter Jürgen Samol,  und Uta Wagner, die den Bereich „Kultur und Gestalten“ leitet.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Im Jahr 2022 ist bei der Volkshochschule (VHS) Leverkusen vieles neu und anders. Zum Beispiel ist das Programmheft farbig gestaltet und besser lesbar. Aber vor allem feiert die kommunale Bildungseinrichtung ihr 75-jähriges Bestehen, berichteten jetzt VHS-Leiter Günter Hinken, Stellvertreter Jürgen Samol und Fachbereichsleitern Uta Wagner.

„Am 27. Januar 1947 öffnete die Volkshochschule Leverkusen erstmals ihre Bildungspforten“, sagte Hinken. Besuchten anfangs lediglich 324 Hörer rund 30 Veranstaltungen – unter anderem zu Musik, Geschichte, Dichtung und Fremdsprachen oder sogar schon ein Seminar zum Thema „Frauenbewegung gestern und heute“ – so sind es inzwischen 10.000 Teilnehmer, die insgesamt 480 Kurse mit 20.000 Unterrichtseinheiten belegen. „Es war ein Programm, das in Ansätzen schon das zeigte, was die VHS heute noch bietet“, erläuterte Hinken und bezeichnete die örtliche wie auch die gesamtdeutschen Volkshochschulen als „Erfolgsgeschichte“.

Im Jubiläumsjahr soll die Philosophie des Hauses „Nachhaltig, verbindend und nah bei den Menschen“ erneut bekräftigt werden. Speziell dazu sind für den Bereich Politik und Gesellschaft einige Besonderheiten vorgesehen. Unter anderem beleuchtet Reinhold Braun vom Bergischen Geschichtsverein die Geschichte der VHS Leverkusen bei einem Vortrag am Mittwoch, 9. März. Autor Ingo Espenschied zeichnet bei einer Multimediashow in Verbindung mit der Europa Union die Erfolgsgeschichte nach, die im Grunde mit dem „Schuman-Plan“ ihren Anfang nahm.

In der Dialogreihe „Lev“ werden zahlreiche Diskussionen angeboten. Da geht es zum Beispiel um die Gebietsreform von 1975 und die Frage, ob Leverkusen wirklich zusammengewachsen oder eine Stadt aus vielen Stadtteilen ist. Ein weiteres Thema befasst sich mit der Frage, ob die Integration von Zuwanderern aus mehr als 80 Nationen gelungen ist. „Wir wollen die Identität der Menschen mit ihrer Stadt weiter erhöhen“, beschrieb Hinken als Ziel.

Dabei helfen sollen weitere programmübergreifende und nachhaltige Projekte unter der Überschrift „Bringe deine Stadt zum Wachsen“. Dazu werden etwa grüne Inseln und Hochbeete auf dem Vorplatz des Forums geschaffen. Bürger sind eingeladen, sich gegen ein symbolisches Entgelt an den Gemeinschaftsprojekten zu beteiligen. Im Gegenzug erhalten sie Bauanleitungen für Hochbeete und Unterricht in Gartenkunde. Eventuell wird zusätzlich noch eine Pflanzentauschbörse installiert. Ergänzt werden die praktischen Offerten aus den Kategorien Kultur, Gestalten, Gesundheit, Umwelt oder Fremdsprachen wie stets durch das theoretische Programm.

Speziell die Digitalisierung habe der VHS sehr gut durch die Pandemie geholfen, unterstrich Einrichtungsleiter Hinken. „Alleine im letzten Jahr haben wir über 100 Onlineveranstaltungen angeboten, sei es in Kursen, Vorträgen oder Konferenzen.“ Im aktuellen Programm bleiben diese Formate weiterhin erhalten.

„Wir wollen auch künftig den hybriden und digitalen Aspekt voranbringen“, bekräftigte Hinken. Dazu sollen unter anderem die Kursräume mit Kameras ausgestattet werden, so dass Online-Unterricht auch nach Corona weiter möglich bleibt. Frei nach dem Motto von Uta Wagner: „VHS, die erste Adresse für Weiterbildung mit Zweitwohnsitz im Internet.“ Zusätzliche Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sind bereits jetzt für die zweite Jahreshälfte vorgesehen.

Infos: www.vhs-leverkusen.de

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