Jahresbilanz Commerzbank: Mehr Kunden, wenig Mut zur Anlage

Leverkusen · Vor dem Hintergrund einer möglichen Fusion mit der Deutschen Bank hat die Commerzbank Leverkusen ihr Privatkundengeschäft weiter ausgebaut, die Zahl der Kunden stieg 2018 netto um 530. 

 Nah am Kunden: Die Commerzbank-Filiale an der Kölner Straße in Opladen.

Nah am Kunden: Die Commerzbank-Filiale an der Kölner Straße in Opladen.

Foto: Bernd Bussang

„Damit konnten wir seit Ende 2016 unsere Kundenzahl auf heute 25.800 steigern“, sagte Commerzbank-Niederlassungsleiter Leonardo Barone am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz. „Unsere Wachstumsstrategie funktioniert“, sagte Barone weiter. Ein Grund dafür sei das kostenlose Girokonto mit Startguthaben. Zu den aktuellen Berichten um eine mögliche  Fusion mit der Deutschen Bank wollte  sich Barone nicht äußern.

Die Bank setze weiter auf Service und Kundennähe, hieß es. Im Mai werde sie in den Einkaufsarkaden in Schlebusch eine neue City-Filiale eröffnen, kündigte Ingo Mrosowski, Leiter der Marktregion Leverkusen, an. Sie ersetzt die Filiale an der Bergischen Landstraße. 20 Millionen Euro investiert die Commerzbank deutschlandweit in neue Flagship- und Cityfilialen.

Besonders gut läuft das Ratenkreditgeschäft (Möbel, Autos, Urlaub). 2018 vergab die Bank in Leverkusen 8,3 Millionen Euro an Ratenkrediten, das ist ein Zuwachs von 59 Prozent. Das Neugeschäft mit Immobilienfinanzierungen lag 2018 bei 18,8 Millionen Euro und damit annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. „Das Immobiliengeschäft ist schwieriger geworden“, sagte Barone. Die Nachfrage bleibe zwar groß, doch fehlten bei steigenden Preisen häufig die passenden Kaufobjekte.

Einen deutlichen Rückgang gab es bei den Depoteinlagen. Das Depotvolumen sank um 25 Prozent auf 148,7 Millionen Euro. Barone führt dies neben Verlusten an den Aktienmärkten auch auf eine zunehmende Zurückhaltung der Kunden bei der Geldanlage zurück. „Über 151 Millionen Euro liegen allein bei uns praktisch unverzinst auf Konten.“

Positiv entwickelt sich das Geschäft der Leverkusener Commerzbank mit Selbstständigen, Freiberuflern und Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro. „Wir haben 2018 die Kreditvergabe an diese Unternehmer um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet“, sagt Mrosowski. Insgesamt betreut die Commerzbank in der Region rund 5780 Unternehmer.

Digitale Angebote beleben das Geschäft durch erhöhte Kundenkontakte. Mrosowski: „Die Nutzung unserer App ist um 42 Prozent gestiegen.“  

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