Leverkusen Bierbörse wird zur Hochsicherheitszone

Leverkusen · Bei der Bierbörse in Leverkusen-Opladen fahren der Veranstalter und die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen massiv hoch. So wird die Security verdoppelt. Wer bei der Einlasskontrolle ein Taschenmesser dabei hat, muss draußen bleiben.

 In Opladen bei der Bierbörse könnten, wie hier bei den Kölner Lichtern, auch gepanzerte Polizeifahrzeuge als Straßensperre zum Einsatz kommen.

In Opladen bei der Bierbörse könnten, wie hier bei den Kölner Lichtern, auch gepanzerte Polizeifahrzeuge als Straßensperre zum Einsatz kommen.

Foto: dpa, mku tmk

Paris, Nizza, Würzburg, Ansbach, Saint-Etienne-du-Rouvray - Orte und Veranstaltungen mit Toten und Verletzten. Unter diesem Eindruck der jüngsten Anschläge verschärft die Polizei derzeit bundesweit die Sicherheitsauflagen für Feste mit vielen Besuchern.

Die Besucher der 30. Bierbörse in Leverkusen-Opladen sollen Mitte August ausgelassen und fröhlich das Wochenende genießen dürfen. Doch es gibt Vorsichtsmaßnahmen: "Wir verdoppeln unser Sicherheitspersonal", kündigte Bierbörsenorganisator Werner Nolden am Mittwoch im Gespräch mit unserer Redaktion an. Die Angst, dass ausgerechnet in Opladen etwas Schlimmes passieren könnte, schwingt mit. Eine offene Gesellschaft sei eben auch immer verletzlich.

Die Gäste werden die veränderten Rahmenbedingungen für die Bierbörse (11. bis 15. August) sofort an den Eingängen spüren: Möglichst jeder Besucher und jede Besucherin sollen durchsucht werden. Selbst kleinere Taschenmesser werden beispielsweise ein Betretungsverbot nach sich ziehen (Übrigens sind die "beliebten" Reizgas-Waffen ohnehin bei Massenveranstaltungen verboten).

 Fluchtwege werden optimiert und Einlasskontrollen verschärft: Die Bierbörse Opladen wird zum 30. Geburtstag eine besondere Veranstaltung.

Fluchtwege werden optimiert und Einlasskontrollen verschärft: Die Bierbörse Opladen wird zum 30. Geburtstag eine besondere Veranstaltung.

Foto: Schütz

Die Frauen sind von einer weiteren Sicherheitsauflage besonders betroffen: Große Handtaschen oder Rucksäcke sind auf dem Bierbörsengelände generell verboten. Mehr als kleine Bauchtaschen oder Handtäschchen in der Größe eines Theatertäschchens dürfen nicht mitgenommen werden, kündigte Veranstalter Werner Nolden an. An den Haupteingängen werden wahrscheinlich bis zu acht Kontrolleure stehen. Aber auch die "Schlupflöcher" am Wupperufer unter den Brücken durch werden dichtgemacht. Für die Abendzeiten wird die Ausleuchtung der Randbereiche intensiviert.

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Foto: Miserius, Uwe

Mehr Details wollte Nolden noch nicht nennen, zumal die Polizei auf Nachfrage mitteilte, dass sich ihr Sicherheitskonzept noch in der Abstimmung befinde. Anzunehmen ist, dass die Polizei das Festgelände ähnlich sichern lassen will, wie es bei den Kölner Lichtern angeordnet war: quer stehende Fahrzeuge, mit denen das Durchbrechen eines Terroristen-Fahrzeuges verhindert werden soll. Auch die Grenze entlang der Bonner Straße wird wohl so abgesperrt, dass schwere Fahrzeuge auch mit Gewalt nicht auf das Gelände gelangen können. Gleichzeitig müssen die Lücken in der Sperranlage so breit sein, dass für die Besucher die Fluchtwege offen bleiben. Vor einigen Jahren musste Nolden dafür extra vor den Bierbörsen die Zaunelemente demontieren lassen.

"Ich rechne an den Einlassstellen schon mit schwierigen Diskussionen und vielleicht ungewohnten Wartezeiten", sagte Werner Nolden gestern. Aber: Fußball-Besuchern seien solche Kontrollen geläufig, dann werde es auch bei der Bierbörse klappen. Zur Opladener Bierbörse kommen je nach Wetterlage 100.000 bis 200.000 Besucher.

(RP)
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