Leverkusen Bettina Növer wird Pfarrerin für Lützenkirchen

Leverkusen · Nach mehr als einem Jahr Vakanz hat das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Opladen die Pfarrstelle im Bezirk Lützenkirchen neu besetzt. Bettina Növer heißt die Nachfolgerin von Uwe Staudt, der im Mai 2015 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand ging.

Mit 30 Jahren ist die Pfarrerin noch jung. Sie freut sich darauf, hier im Oktober ihre erste eigene Stelle antreten zu können. Ende Juni hat sie ihren Probedienst in Köln-Zündorf beendet. Als Vertreterin des Ortspfarrers will sie dort aber noch so lange bleiben, bis er aus dem Kontaktstudium in Israel zurückkehrt. "Ich bringe Dinge, die ich einmal angefangen habe, gerne zu Ende", erklärt sie.

Die Kirchengemeinde Opladen hat sie bewusst ausgesucht, denn hier hat sie noch Freunde von früher. Und hier praktiziert ihre Mutter Elenor Charlotte Heuser-Növer als Gynäkologin.

Aufgewachsen ist Bettina Növer in Schildgen, von dort aus besuchte sie das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, wo sie auch ihr Abitur ablegte. Vater Johannes Növer ist promovierter Philologe und Ethnologe, die Theologie liegt also keineswegs in der Familie.

"Ich bin keine Gemeindearbeits-Pflanze", sagt sie und meint, dass sie nicht wie etliche Kommilitonen über die gemeindliche Jugendgruppen zum Theologiestudium gefunden hat. Das absolvierte sie an den Hochschulen Wuppertal, Berlin, Basel und Bochum. Dass ihr die Jugendarbeit liegt, habe sie erst im Vikariat in der Evangelischen Kirchengemeinde Baumholder und Ruschberg festgestellt, wo sie die unterschiedlichen Bereiche der gemeindlichen Arbeit kennenlernte. Schon vor ihrer Probepredigt hat sich Bettina Növer das Lützenkirchener Gemeindezentrum so zusagen undercover in einem Gottesdienst angesehen. Die Küsterin habe ihr freundlicherweise alle Räume aufgeschlossen, so dass sie sich einen Überblick verschaffen konnte. Viel Platz für Kinder- und Jugendarbeit, registrierte sie und meint: "Das sagt doch schon etwas über eine Gemeinde aus."

Bettina Növer hatte noch eine Mitbewerberin und sie selber hatte auch noch zwei andere Bewerbungen laufen, die eine auf eine auf zwei Jahre befristete Stelle in London. Private Gründe gaben letztlich den Ausschlag für die Wahl Lützenkirchen. Außerdem sprachen sie die Menschen an.

Das Opladener Presbyterium habe sie als offen, realistisch und aufrichtig kennengelernt. Probepredigt und Gemeindeversammlung empfand sie wegen der offenen und freundlichen Art der Mitglieder sehr positiv. "Natürlich sind mir in der Gemeindearbeit alle Altersgruppen wichtig", versichert Bettina Növer. Auf die vielen Begegnungen freut sie sich und hofft, dass sie im Alltagsgeschäft auch die Zeit dafür hat. Verwaltung müsse sein, aber ein Gespräch sei wichtiger als Formblatt A oder B korrekt auszufüllen. Denn sie ist überzeugt: "Irgendwas ist falsch, wenn ich keine Zeit habe zu den Menschen rauszugehen." Über ihre eigenen Vorlieben, Ideen und Wünsche will sie sich noch nicht äußern, sondern zunächst Angebot, Strukturen und vor allem die Menschen vor Ort kennenlernen, um dann zu überlegen, an welcher Stelle neue Impulse vorteilhaft wären.

Bettina Növer beginnt ihren Dienst in Leverkusen am 1. Oktober. Auch der Termin für den Einführungsgottesdienst mit Superintendent Gerd-René Loerken steht schon: Es wird der Sonntag, der 30. Oktober, um 14 Uhr am Nachmittag sein, so können alle Kollegen teilnehmen.

(mkl)
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