Betrugsverdacht Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Leverkusener Radiologen

Leverkusen · Die Staatsanwaltschaft hat nach Medienberichten Ermittlungen gegen den Leverkusener Radiologen Winfried Leßmann wegen Betrugsverdachts aufgenommen. Bürgerliste verlangt Aufklärung über Geschäftsbeziehung zum Klinikum.

 Das Unternehmensnetzwerk des  Radiologen Leßmann reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus (Symbolfoto).

Das Unternehmensnetzwerk des Radiologen Leßmann reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus (Symbolfoto).

Foto: Rainer Jensen

In dem Fall werde gegen drei Beschuldigte ermittelt, bestätigte Pressestaatsanwalt René Seppi auf Anfrage unserer Redaktion. Konkrete Namen nannte er aber nicht. Weitere Informationen gab die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) hatte bereits im Februar eine Strafanzeige gegen den Chef der Radiologie-Firma Med 360° erstattet (wir berichteten). Er soll gegen das „sozialrechtliche Verbot der ,unzulässigen Zusammenarbeit’“ verstoßen haben, hieß es von der KKH. In einem Bericht nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung in der ARD-Sendung „Panorama“ ist davon die Rede, dass Leßmann „jahrelang Kontrastmittel-Rezepte“ an seine Ehefrau weitergeleitet“ haben soll, die einen Großhandel für derlei Mittel betreibe. Sie „konnte als Großhändlerin die Kontrastmittel bei Pharmafirmen günstig einkaufen und bei den Kassen zum Listenpreis abrechnen“.

Die Bürgerliste fordert  Aufklärung von der Stadtverwaltung als Eigentümerin des Klinikums. Klinikum-Sprecherin Sandra Samper dazu: „Med360° ist ein Partner im Gesundheitspark Leverkusen. Die Vorwürfe gegen Winfried Leßmann sind uns aus der Presse bekannt.“ Wegen des laufenden Verfahrens will das Klinikum keine weiteren Auskünfte geben.

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