Leverkusen Besondere Klänge in der Friedenskirche

Leverkusen · Violoncello, Akkordeon und Klavier verzauberten die Zuhörer in einem ungewöhnlichen Konzert.

 Elena Michallez-Spittler am Violoncello und Andrej Jedig mit seinem Knopfakkordeon begeisterten das Publikum in der Friedenskirche.

Elena Michallez-Spittler am Violoncello und Andrej Jedig mit seinem Knopfakkordeon begeisterten das Publikum in der Friedenskirche.

Foto: Ralph Matzerath

Wenn das Akkordeon auf das Cello und auf das Klavier trifft, dann ist das eine eher seltene Besetzung. Und die Zuhörer bekommen entsprechend recht ungewöhnliche Klänge präsentiert.

Das ungebremst-hitzige Temperament von Akkordeonspieler Andrej Jedig, die virtuose Pianistin Lena Jedig und die leidenschaftliche Streicherin Elena Michailez-Spittler am Violoncello brachten die Gäste in der Friedenskirche in Schlebusch allerdings ganz schön zum Schwitzen. Das lag nicht nur an den sommerlich-heißen Temperaturen, sondern besonders an der Auswahl der verschiedenen, meist mitreißenden Stücke. Beim Kammerkonzert "Knopf-Tasten-Streiche" etwa entfachte das Trio ein Klangfeuer der Extraklasse.

Die Besonderheit an diesem Arrangement ist offensichtlich: Wann ist ein Akkordeon in solchen Formationen zu hören? Die ungewöhnlichen Klangfarben machten den besonderen Reiz des überwältigenden Konzertes aus. Zumal ein Künstler am Zug war, der das Akkordeon mit zupackender Leidenschaft spielt.

Besonders deutlich wurde dies bei einer dreiteiligen Suite eines zeitgenössischen Künstlers und einem Solo-Stück des argentinischen Bandoneon-Spielers Astor Piazolla. Rhythmisch, laut, aggressiv, aber gleichzeitig auch stimmungsvoll, einfühlsam und zart waren die Klänge, die aus dem Akkordeon Jedigs strahlten. Ein für die Künstler besonderes Stück spielten sie dem Schlebuscher Publikum ebenfalls vor. Denn mit Matthias Seibachs "Introduction Allegro" fing laut Jena Ledig alles an.

Es ist ein schnelles Stück des Frankfurters, der im Zweiten Weltkrieg nach England floh. Für ein Cello ist es zwar unüblich, solch schnelle Töne von sich zu geben, aber Elena Michailez-Spittler beherrschte ihre Saiten ausnahmslos. Mit dem "Lichtstrahl" aus dem "Zyklus Astronomie" bot das Trio ein weiteres deutsches Stück aus der Feder einer Berliner Künstlerin, die sich eigentlich auf Kindermusik konzentrierte.

Mit diesem ungewöhnlichen Trio gelang dem Kultur- und Förderverein der Friedenskirche mal wieder ein entspannendes und fröhliches Konzert, das zur sommerlichen Stimmung im Kirchenraum passte. Das nächste musikalische Highlight findet dort übrigens am 7. Oktober statt. Dann präsentiert die Sängervereinigung Manfort 1882 ihre neuesten einstudierten Werke.

(RP)
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