Im Leverkusener Neulandpark Beim Trödeln mit Maske einen Nikolaus gefunden

Leverkusen · Unter Corona-Auflagen öffnete ein Markt im Neulandpark. Interesse des Publikums war da, und hier und dort wurde es eng. Bereits eine Stunde nach Eröffnung waren rund 300 Besucher im Park.

 Trödelmarkt im Neulandpark: Claudia Juffern und  Sohn Leonard schauen sich um – mit Maske versteht sich.

Trödelmarkt im Neulandpark: Claudia Juffern und  Sohn Leonard schauen sich um – mit Maske versteht sich.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Normalerweise gehört zu einem ein Trödelmarkt auch immer ein wenig „Volksfest-Charakter“. Doch in Zeiten von Corona ist nichts normal. Das bekommen Veranstalter von Märkten wie Georg Ott besonders deutlich zu spüren. Als er am Wochenende den ersten offiziellen Trödelmarkt unter dem Titel „Altes im Neulandpark“ anbot, begann gleich die erste Hürde am Eingang. Dort bildeten sich zeitweise lange Schlangen, weil zwei Helferinnen damit beschäftigt waren, die Besucher mit Namen und Telefonnummern in Listen einzutragen.

Bereits eine Stunde nach Eröffnung waren rund 300 Interessenten im Park. Allerdings nicht nur angelockt vom Trödelmarkt, sondern auch von Hüpfburg und Kinderkarussell, wie Claudia Juffern aus Opladen gestand, die mit Ehemann André und den beiden Kindern Leonard (6) und Isabella (2) gekommen war, „um zu schauen, ob wir vielleicht was finden. Aber auch, weil ein bisschen Event und Unterhaltung für die Kinder in der Coronazeit sehr schön ist.“ Damit die Betreiber von Kinderkarussell, Hüpfburg sowie Verkaufsstände für Speisen und Getränke ebenfalls ein wenig Umsatz generieren können, hatte Ott die Schausteller ebenfalls zur Teilnahme eingeladen. „Wir sind froh, dass wir überhaupt wieder etwas tun können“, sagte der Veranstalter.  „Eigentlich bin ich davon ausgegangen, in diesem Jahr nicht mehr arbeiten zu dürfen. Jetzt kann ich wenigstens versuchen, meine Firma noch zu retten.“

Retten, und zwar vor dem Wegwerfen, konnte auch Johann Breuer aus Wiesdorf einen Nikolaus, den er zur Weihnachtszeit ins Fenster stellen möchte. „Darin liegt der besondere Reiz von Trödel“, beschrieb Verkäuferin Melanie Buck. „dass die Sachen wieder genutzt werden.“ Mit Partner Andreas Beljan veräußerte sie ausrangierte Teile wie Puppen, Spielzeug oder Dekorationen. Insgesamt 60 andere Trödler nutzten die Gelegenheit, um Fehlkäufe oder unnütze Geschenke los zu werden.

Um Abstände zwischen Anbietern und potentiellen Käufern einhalten zu können, durften Trödler ihre Fahrzeuge hinter den Stand stellen und Wege nur im Einbahnstraßensystem beschritten werden. Quer zu gehen war untersagt, Maskenpflicht obligatorisch. Ott selbst war mit einigen Helfern vor Ort und achtete – ebenso wie Vertreter des Ordnungsamtes – darauf, dass die Vorschriften eingehalten wurden. Immer mal wieder musste er einschreiten und daran erinnern. „Wir haben jetzt ein halbes Jahr Corona, aber die Leute begreifen immer noch nicht, dass sie Abstand halten müssen“, echauffierte sich der Veranstalter, der den Zugang für 800 Leute zeitgleich auf das Gelände gestatten durfte. Der nächste Trödelmarkt im Neulandpark ist am 3. und 4. Oktober.

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