Leverkusen Beim Hockey darf man im Tor "keine Angst haben"

Leverkusen · Die Landesfinals Feldhockey des Landessportfests der Schulen fanden auf der RTHC-Anlage statt - ohne Leverkusener.

 Torhüterin Lotta Dittrich (13) kennt keine Angst. "Schon mein Vater war Torhüter, ich wollte ihm nacheifern", sagt sie.

Torhüterin Lotta Dittrich (13) kennt keine Angst. "Schon mein Vater war Torhüter, ich wollte ihm nacheifern", sagt sie.

Foto: Ralph Matzerath

Im Schneckentempo ist das Team des Thomas-Morus-Gymnasiums zur Seitenlinie geschlurft. In einem Kreis schwören sie sich ein. Klar, das Spiel ist soeben 0:9 verloren gegangen - und doch: Irgendwie ist das Ziel der 12- bis 13-jährigen Hockeyfrauen aus Oelde aufgegangen - es ist nicht zweistellig geworden. In den Landesfinals des Landesportfests der Schulen NRW ist das Gymnasium aus dem Münsterland der Außenseiter.

In 17 verschiedenen Sportarten treten Schulen aus allen 16 Bundesländern gegeneinander an. Die bundesweiten Finalspiele werden dann im Herbst in Berlin ausgetragen. Pro Schuljahr fechten gut 14.000 Mannschaften aus allen Schulformen in den Sportarten ihre Sieger auf Landesebene aus. So sollen hoffnungsvolle Talente in den Sportarten entdeckt und dann gezielt gefördert werden. Dazu zählen zum Beispiel Fußball, Tennis, Basketball, Leichtathletik, Volleyball - und eben auch Hockey. In NRW zuständig ist die Staatskanzlei.

Sich in ein Hockeytor zu stellen, ist keine Selbstverständlichkeit. Im Profibereich erreicht ein Ball bis zu gut 150 km/h. Der 13-jährigen Lotta Dittrich ist das einerlei. Sie wirft sich in die Schüsse. "Schon mein Vater war ein Torhüter, ich wollte ihm nacheifern", erzählt sie. Mit tollen Paraden hat sie kurz zuvor dazu beigetragen, dass die Partie gegen die hohen Favoriten aus der Hockey-Hochburg Mülheim an der Ruhr nicht in einem Desaster endet. "Man braucht Ausdauer, gute Reflexe und darf keine Angst haben", betont Lotta. Vier Jungen- und vier Mädchenteams im Alter von zwölf bis 14 Jahren ringen um ein Ticket nach Berlin. Mit so manchen Eltern gingen im Jahr zuvor die Gäule durch. Jetzt müssen Trainer und Betreuer den Kodex der 16 Hockeyverbände unterschreiben. Dort ist der Umgang mit Schutzbefohlenen niedergeschrieben, sagte RTHC-Hockeykoordinator Peter Rak.

Zum dritten Mal werden die Landesfinals im Feldhockey auf der Anlage des RTHC am Kurtekotten ausgetragen. In diesem Jahr konnte sich keine Schule aus Leverkusen qualifizieren. Das Team des Lise-Meitner-Gymnasiums war auf Bezirksebene bei den Mädchen Dritter geworden.

(brü)
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