Opladen Bei Regen betrachtet recht adrett

Opladen · Der Appell der Altstadtfunken entwickelte sich zu einer feucht-fröhlichen Angelegenheit – trotz Regens behielten die Funken ihren Humor. Wohl auch deshalb, weil bei der Musterung ein Auge zugedrückt wird.

Funkenappell in Leverkusen 2012
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Der Appell der Altstadtfunken entwickelte sich zu einer feucht-fröhlichen Angelegenheit — trotz Regens behielten die Funken ihren Humor. Wohl auch deshalb, weil bei der Musterung ein Auge zugedrückt wird.

An Heinz-Peter Teller lag es nach eigener Ansicht nicht, dass der traditionelle Appell der Altstadtfunken am Samstag teilweise im Regen versank. "Wenn mieses Wetter ist, bekomme ich immer gesagt: Herr Pastor, Sie haben schlecht gebetet! — Ich antworte dann immer: Ich kann nichts dafür, diese Woche sind die Evangelischen dran!"

Der Stadtdechant, zu diesem Anlass auch liebevoll "Weihrauchspitter" genannt, hielt in der St.-Remigius-Kirche die traditionelle Regimentsmesse "en kölscher Sproch", bevor es für die Karnevalsgesellschaft zum Funkenappell vor die Volksbank-Filiale in der Fußgängerzone Opladen ging.

Der geplante Ablauf musste spontan ein wenig umgekrempelt werden — kurz nachdem der Trupp mit seiner Gastgesellschaft aus Bad Dürkheim vor dem Volksbank-Gebäude gestoppt hatte, packten Mariechen und Zuschauer ihre Regenschirme aus. Die Auftritte des Kindertanzkorps und der Mädchengarde wurden auf eine trockene Phase verschoben, "ihr könnt schon mal rein zu Bier und Würstchen gehen", schlug Präsident Rainer Martins vor, der den Appell moderierte.

Ab in die "Bügelanstalt" Somit kamen die Funken gleich zur Sache: Kommandant Udo Kreie und Spieß Hans Vogelfänger nahmen den Zustand der Funkenuniformen kritisch unter die Lupe, aber auch Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und Volksbank-Vorstand Alexander Litz hatten ein Wörtchen mitzureden.

So beanstandete der Stadtchef zwar die Verfassung einer der Funken-Hosen — "Sie sind wahrscheinlich Selbstversorger, die Hose müssten Sie mal in die Bügelanstalt bringen". Bis auf wenige Kleinigkeiten würden die Herren aber einen "adretten Eindruck" machen, lobte Buchhorn. Na, das ging ja nochmal glimpflich ab. Die Musterung fiel also ob des Regens ein wenig "ins Wasser, was von einigen Funken mit Erleichterung aufgenommen wurde. Nachlässigkeiten bei der Bekleidung blieben so straffrei", ließ zweiter Vorsitzender Peter "Stupsnos" Baber später wissen.

Drei neue Mitglieder nahm die Karnevalsgesellschaft auf: Nachdem Theo Salzburger, Erik Wittenberg und Daniel Kutz feierlich den Eid geschworen hatten, erhielten die drei ihre Funkennamen "Klabauterkääl", "Plutekopp" und "Schruv" sowie Funkenpass und Urkunde. Auch Beförderungen gab es in diesem Jahr eine ganze Menge: "Bützschnüss" Frank Goldkamp und "Döppekicker" Klaus Zilles sind vom Vizeweibel zum Funkeweibel aufgestiegen, "Lang" Daniel Lobert, "Ädäppelche" Ralf Schnitzler und "Quetschetaat" Alexander Schneider sind nun nicht mehr nur einfache Funken, sondern Oberfunken.

"Print" Udo Kreie und "Knallbotz" Klaus Schwab dürfen sich anstatt Obrist jetzt Gineral nennen. Hans Georg Greyer ("Bleifott") hat sich vom Funke-Oberleutenant zum Funke-Hauptmann gemausert. Beförderung hin oder her — die Uniform muss bei allen gleichermaßen in Schuss sein. Kann ja sein, dass zum nächsten Appell die "Katholischen" mit dem Beten fürs Wetter dran sind.

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