Wirtschaft Bayer steckt 22 Millionen Dollar in die Krebsforschung

Leverkusen/Boston · Pyxis Oncology, kurz „Pyxis“, hat in Boston/USA als frisch gegründetes Immun­onkologie-Unternehmen jetzt seine Geschäftstätigkeit aufgenommen. Dass sich in den USA ein neues Unternehmen gründet, wäre eigentlich in Leverkusen nicht erwähnenswert.

 Der Konzern engagiert sich bei neuer US-Krebsfirma.

Der Konzern engagiert sich bei neuer US-Krebsfirma.

Foto: Ludmilla Hauser

Aber:  Bayer ist involviert in der Firma, deren Schwerpunkt auf der Entwicklung einer neuen Familie antikörperbasierter Immuntherapien besteht, die wiederum auf neuen Erkenntnissen zur Biologie der Mikroumgebung von Tumoren basieren. „Leaps by Bayer“ fungiert für das neue Unternehmen als  „Hauptgeldgeber der Serie-A-Finanzierung in Höhe von 22 Millionen US-Dollar“, schreibt der Leverkusener Konzern. Dazu kommen institutionelle und strategische Investoren wie Agent Capital, Ipsen und Longwood Fund. Gegründet wurde „Pyxis“ von Thomas Gajewski, Professor für Medizin und Pathologie, an der Universität Chicago und John Flavin, Unternehmer im Bereich Life Sciences.

„Thomas Gajewski befasst sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der Rolle von T-Zellen bei der körpereigenen Abwehr von Krebs. Seine Arbeiten haben zu einem neuen Verständnis der Mikroumgebung von Tumoren geführt und damit auch zu mehreren neuen Ansätzen, die die Aktivität dysfunktionaler T-Zellen wieder herstellen“, teilt Bayer mit.

Genau darum geht es nun bei Pyxis. Auf den Erkenntnissen aufbauend will das Unternehmen eine Antikörper-Pipeline entwickeln, „die auf neu entdeckte immunonkologische Zielstrukturen gerichtet sind“. Konkret eröffnen sich damit neue Therapiemöglichkeiten für Patienten, bei denen aktuelle Behandlungsmöglichkeiten nicht angeschlagen haben. Thomas Gajewski: „Wir konnten mehrere neuartige Moleküle aufdecken, die Immunantworten auf Krebs regulieren.“

Jürgen Eckhardt, Leiter von „Leaps by Bayer“, betont: „Wir sehen ein großes Potenzial in der von Pyxis entwickelten Plattform. Sie bietet einen starken Ansatz, der zur Entdeckung neuer Zielstrukturen und damit zu neuartigen Arzneimitteln führen kann, mit denen sich heutige Grenzen in der Onkologie überwinden lassen.“
  Und der Bayer-Konzern hat in gewisser Weise Mitspracherecht im neuen amerikanischen Forschungsunternehmen: Über zwei Vertreter im Aufsichtsrat ist „Leaps by Bayer“ aktiv an der Investition in den USA beteiligt.

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