Leverkusen Bayer-Pressechef Schade löst Holzhäuser ab

Leverkusen · Michael Schade will es mit seinen 60 Jahren noch einmal wissen. Der Bayer-Kommunikationschef wechselt als Geschäftsführer zu Bayer 04.

 Anstoß: Michael Schade (l.) folgt Wolfgang Holzhäuser (r.) als Bayer-04-Geschäftsführer. In der Mitte Bayer-Teamchef Sami Hyypiä.

Anstoß: Michael Schade (l.) folgt Wolfgang Holzhäuser (r.) als Bayer-04-Geschäftsführer. In der Mitte Bayer-Teamchef Sami Hyypiä.

Foto: Miserius

"Kann ein gelernter Sportjournalist einen Proficlub wie Bayer 04 führen?", fragt sich der Fußballfan angesichts des Dienstagmorgen verkündeten Geschäftsführerwechsels. Schade stutzte gestern dazu etwas im RP-Gespräch: "Ich verwalte heute einen Bereich, der zahlenmäßig deutlich größer ist als der bei Bayer 04", sagt der Leiter der Kommunikation des Bayer-Konzerns.

Schade ist weltweit für die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens verantwortlich. Zu seiner Abteilung gehören 500 Mitarbeiter und ein millionenschwerer Etat. Der Journalist von früher ist heute Manager mit vielfältigen Aufgaben, zu denen derzeit vor allem die großen Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr "150 Jahre Bayer" zählen.

Mit der Einwechslung als Geschäftsführer beim Werksclub schließt sich für Schade am Ende seines Berufsweges der Kreis: "Ich wollte immer auch mal ins Sportmanagement", sagte der künftige Geschäftsführer gestern, der aus einer erfolgreichen Sportfamilie stammt (Vater Herbert Schade gewann als Olympiateilnehmer 1952 in Helsinki Bronze über 5000 Meter). "Bayer 04, das ist für mich eine spannende Herausforderung. Ich bin mir der großen Verantwortung bewusst." Der 60-Jährige wurde am Montagabend als Nachfolger von Wolfgang Holzhäuser (63) benannt.

Mit Bayer-Aufsichtsratsvorsitzendem Werner Wenning an der Spitze des Werkself-Gesellschafterausschusses (arbeitet wie ein Aufsichtsrat) hat Schade einen erfolgreichen Manager als Partner, den er schon lange aus den Bayer-Zeiten kennt. Schade ist zudem seit März 2007 ebenfalls Mitglied in dem Werks-club-Ausschuss. Der gebürtige Solinger studierte in Köln an der Sporthochschule, schrieb seine ersten Artikel für die Rheinische Post in Solingen, stand damals auch in einer kleinen Druckerei in Remscheid-Lennep am Umbruchtisch. Da wurden die Tageszeitungen noch im Bleisatz hergestellt.

Nach Stationen im Rundfunk und bei einem Wochenmagazin ging es 1980 mit der Karriere bergauf: Schade wurde Leiter "Publikationen" bei Bayer, war Chefredakteur der internen und später auch der externen Zeitungen. Seit 1. Mai 2008 leitet Michael Schade die weltweite Bayer-Kommunikation, zu der auch die Werkself Bayer 04 als Marketinginstrument zählt.

Derzeit ist Schade Mitglied in Gremien des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), in zwei amerikanischen PR-Organisationen und im Kuratorium von zwei Bayer-Stiftungen. Der Solinger Fan von schnellen Autos ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Er steigt am 1. Juli bei der Fußball GmbH ein. Drei Monate wird er mit Wolfgang Holzhäuser gemeinsam die Geschäfte führen. Der Vertrag von Holzhäuser endet am 30. September. Zu einem Nachfolger von Schade bei Bayer gab es keine offiziellen Information.

Informationen zu Wolfgang Holzhäuser finden Sie Sportteil.

(RP/rl)
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