Leverkusen Bayer: Pharma und Agro gut, Kunststoff schwächelt

Leverkusen · Heute kommen die Bayer-Aktionäre zur Hauptversammlung zusammen. Gestern bestätigte Bayer zur Quartalsbilanz die Jahresprognose. Nur bei der Kunststoffsparte hapert's.

 Bayer fuhr in den ersten drei Monaten

Bayer fuhr in den ersten drei Monaten

Foto: Schütz

Im Jubiläumsjahr will Bayer glänzen. Dazu verhalfen dem Konzern im ersten Quartal die Gesundheits- und die Agrarsparte mit guten Wachstumszahlen. "HealthCare und CropScience sind erfolgreich in unser Jubiläumsjahr gestartet. Vor allem unsere neuen Pharma-Produkte sind dynamisch gewachsen", betonte Bayer-Chef Dr. Marijn Dekkers gestern beim Zwischenbericht zum 1. Quartal.

Die Kunststoffsparte MaterialScience (BMS) hatte — wie bereits im vergangenen Jahr — vor allem mit gestiegenen Rohstoffpreisen zu kämpfen. BMS habe im ersten Quartal "unter Kostendruck" gestanden. Seinen Optimismus behält Manager Dekkers aber: "Insgesamt sehen wir für das Geschäftsjahr 2013 weiterhin eine attraktive Perspektive. Unseren Konzernausblick bestätigen wir."

Ende Februar hatte Dekkers für 2013 einen Umsatzanstieg von vier bis fünf Prozent — entspricht einem Konzernumsatz von rund 41 Milliarden Euro — prognostiziert. Für das Ebitda (Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen) rechnet er mit einer Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich. Dass Dekkers die Jahresprognose bestätigt, wird die Anleger freuen, wenn sie heute zur Bayer-Hauptversammlung auf dem Kölner Messegelände zusammenkommen.

Und auch wenn Analysten für die ersten drei Monate mehr erwartet hatten: Die Quartalszahlen lassen sich insgesamt gut an. So stieg der Konzernumsatz um 2,1 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro, (Vorjahresquartal: etwas weniger als 10,1 Milliarden). Dafür gesorgt haben vor allem die BRIC-Staaten, betonte Dekkers: "Besonders in Brasilien, Russland, Indien und China konnten wir unser Geschäft kräftig ausbauen."

Das Ebit (Gewinn vor Steuern und Zinsen) stieg um 8,6 Prozent auf 1,771 (1,631) Milliarden Euro. Darin seien Sondereinflüsse von minus 45 Millionen Euro enthalten. Diese entfielen ausschließlich auf Restrukturierungskosten (Vorjahr: minus 169 Millionen). Das Ebitda vor Sondereinflüssen lag bei 2,453 (2,443) Milliarden Euro (plus 0,4 Prozent). Beim Konzernergebnis konnte Bayer ein Plus von 11,5 Prozent auf 1,160 (1,040) Milliarden Euro verzeichnen.

Zu den Zahlen verhalfen die neuen Arzneien Xarelto (Thrombose), Eylea (Augen) und Stivarga (Krebs). Zusammen erwirtschafteten sie einen Umsatz von 244 (42) Millionen Euro. Zurück ging der Umsatz der teils rechtsstreitbehafteten Antibabypillen YAZ, Yasmin und Yasminelle vor allem wegen Generika-Konkurrenz. Auch CropScience steigerte den Umsatz — um 5,9 Prozent auf 2,764 (2,610) Milliarden, punktete vor allem in Nordamerika.

BMS hat zwar den Umsatz mit 2,8 Milliarden auf Vorjahresniveau halten können (Dekkers: "Bei unseren hochwertigen Materialien konnten insgesamt gestiegene Absatzpreise die Mengenrückgänge in Europa und Nordamerika ausgleichen"). Das Ebitda schrumpfte aber um 26,9 Prozent auf 204 (279) Millionen. Als Gründe führte Dekkers neben den Rohstoffkosten auch gesunkene Absatzmengen und hohe Wartungsstillstandskosten in Nordamerika an. BMS strebe für 2013 eine Steigerung des Umsatzes auf rund zwölf Milliarden an und ein Ebitda "in der Größenordnung des Vorjahres" an, hieß es weiter.

(RP/rl)
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