Premiere in Corona-Zeiten Bayer hält Aktionärsversammlung online ab – 2,80 Euro Dividende

Leverkusen · Premiere in Corona-Zeiten: Während andere große Konzerne wie Lanxess und Covestro ihre Hauptversammlungen auf spätere Termine, die sie noch bekannt geben wollen, verschoben haben, will Bayer den Termin am 28. April halten.

 Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender von Bayer.

Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender von Bayer.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Aktionärsversammlung wird aber erstmals als eine reine Online-Hauptversammlung stattfinden. „Der Vorstand beschloss, eine entsprechende neue gesetzliche Regelung in Anspruch zu nehmen“, teilt der Konzern mit. Die virtuelle Hauptversammlung soll – wenn der Aufsichtsrat zustimmt – zum geplanten Termin ab 10 Uhr stattfinden. „Wir begrüßen es, dass der Gesetzgeber in dieser außergewöhnlichen Lage den Weg für Online-Hauptversammlungen freigemacht hat“, kommentiert Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. „Denn Verlässlichkeit für unsere Anteilseigner ist uns insbesondere in der Krise sehr wichtig.“ Aber eben auch die Gesundheit der Teilnehmer, die in den vergangenen Jahren zu etlichen Tausend an den Tagungsort kamen, dazu oft auch eine große Zahl an Demonstranten vor den Eingangstoren. Jüngst nutzte Bayer das World Conference Center in Bonn.

Eine Verschiebung der Hauptversammlung hätte bedeutet, dass die Aktionäre „monatelang“ darauf hätten warten müssen, ihr Frage- und Stimmrecht auszuüben. „Aus diesem Grund haben wir die Reaktion des Gesetzgebers abgewartet, bevor wir entschieden haben, wie wir mit der diesjährigen Hauptversammlung verfahren wollen“, erläutert Baumann. „Wir legen großen Wert darauf, mit Zustimmung der Hauptversammlung die vorgeschlagene Dividende von 2,80 Euro je dividendenberechtigter Aktie pünktlich in voller Höhe auszahlen zu können. Damit wollen wir bei den Aktionären Planungssicherheit schaffen und sie trotz der aktuell dramatischen Krisensituation wie angekündigt angemessen am Geschäftserfolg im Jahr 2019 beteiligen.“

Das Prozedere sieht nun vor, dass bis zum 6. April eine neue Einladung veröffentlicht wird. Die gesamte Hauptversammlung – und sie dauerte in der Vergangenheit als Präsenzveranstaltung gerne bis in den späten Abend – soll auf der Bayer-Website übertragen werden. Aktionäre können ihre Fragen zur Tagesordnung bis zum 25. April einreichen. „Ihr Stimmrecht können die Aktionäre nach fristgerechter Anmeldung zur Hauptversammlung wie gewohnt vorab per Briefwahl oder per Vollmacht an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben. Beides ist online auch während der Veranstaltung noch möglich.“ Details dazu will der Konzern in der Einladung bekannt geben. 

Eingetroffen  ist bei Bayer schon der erste Gegenantrag. Die Coordination gegen Bayer-Gefahren will den Vorstand nicht entlasten, weil durch die Monsanto-Übernahme 2018 auch der Unkrautvernichter Roundup mit dem in Dauerkritik stehenden, weil angeblich krebserregenden Wirkstoff Glyphosat ins Portfolio übernommen wurde.

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