Leverkusen Bayer 04 will Dialog mit Nachbarn

Leverkusen · Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser wehrt sich gegen den Eindruck, der Verein suche in punkto Lärmschutz die Konfrontation. Zugleich distanziert er sich von Drohungen durch "Fans" gegen die Bewohner des Gallier-Dorfs.

 Die Bewohner des "Gallier-Dorfes" (nahe Bismarckstraße hinter McDonalds) und Bayer 04 ringen um das richtige Maß an Ruhe bei Fußballspielen.

Die Bewohner des "Gallier-Dorfes" (nahe Bismarckstraße hinter McDonalds) und Bayer 04 ringen um das richtige Maß an Ruhe bei Fußballspielen.

Foto: Miserius

Bayer 04 hat auf die Berichterstattung unserer Zeitung um die Diskussion um den Lärmschutz bei Spielen in der BayArena reagiert und betont, dass dem Verein weiterhin an einem konstruktiven Dialog mit den Anwohnern im "Gallier-Dorf" gelegen sei.

"Wir wollen nach wie vor die Kooperation", sagte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, nachdem aus seiner Sicht in den vergangenen Tagen "der Eindruck der totalen Konfrontation" entstanden sei. Man sei "von Beginn an bemüht gewesen, mit den betroffenen Anwohnern ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu haben", betonte Holzhäuser, denn grundsätzlich halte er das Recht auf Schutz vor Lärmbelästigungen für ein hohes Gut. Er verwies zeitgleich aber auch darauf, dass Bayer 04 "alle Vorschriften, die in der Betriebsgenehmigung des Stadions enthalten sind, eingehalten" habe.

Wie ernst Bayer 04 das Anliegen der Nachbarn nehme, zeige, so Holzhäuser weiter, der Antrag an die Deutsche Fußball-Liga (DFL), die neue Saison mit einem Auswärtsspiel beginnen zu können. "Wir wollten einfach mehr Zeit gewinnen, um im Zusammenhang mit der Dacherneuerung auch Schallschutzmaßnahmen besser berücksichtigen zu können", sagte er.

Unsere Redaktion hatte am Freitag exklusiv berichtet, dass der Werksclub zudem bei der DFL beantragt hat, künftig freitags und bei einem Bundesligaspieltag unter der Woche kein Heimspiel mehr auszutragen. Dies ist eine von mehreren Maßnahmen, die der Verein nach einem Gespräch mit Stadt und Landesregierung zugesagt hatte.

Holzhäuser stellte aber auch klar, dass man "bei der Gesamtbeurteilung der Lärmsituation bei Veranstaltungen in Leverkusen nicht allen Interessen gerecht werden könne". Und Bayer 04 tut so viel für das Image der Stadt, dass die eine oder andere Beeinträchtigung in Kauf genommen werden sollte", sagte er.

Keinerlei Verständnis zeigte Bayer 04 indes für das Verhalten einiger "Fans", die in den vergangenen Tagen Stimmung gegen die "Gallier" gemacht und teilweise massive Drohungen ausgesprochen hatten (RP vom Samstag). "Das ist völlig unangebracht, und dafür entschuldige ich mich, obgleich der Club keinen Einfluss auf solche Vorgänge hat", sagte Holzhäuser.

(RP/jco)
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