Bayer Leverkusen Fans feiern mit der Mannschaft

Leverkusen · Rund 16.000 Anhänger der Werkself besuchen das Fest an der BayArena. Viele wollen Autogramme, einige hoffen auf Neuigkeiten bezüglich Transfers und manche befinden sich auf der Suche nach einem neuen Lieblingsspieler.

Bayer 04 Leverkusen: Saisoneröffnung 2015
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Saisoneröffnung 2015 von Bayer 04 Leverkusen

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Um die lange Schlange für die Autogrammstunde machten Holger Kasprowicz und Tochter Fabienne einen weiten Bogen. Erstens fehlte ein wenig die Zeit, weil Gäste erwartet wurden. Und zweitens führte das Duo eine viel wichtigere Mission zur Saisoneröffnung der Werkself an der BayArena. Denn die 14-Jährige hat es nicht leicht. Wenige Wochen erst ist es her, da musste sie den Wechsel ihres Lieblingsspielers Gonzalo Castro zu Borussia Dortmund verkraften. Nun war sie auf der Suche nach einem Nachfolger - und hatte ganz klare Vorstellungen, was der mitbringen soll.

"Er soll sympathisch sein - und vor allem gut Fußball spielen können", betonte sie. Der Vater, treuer Bayer-Fan schon seit Zweitliga-Zeiten, nickte anerkennend angesichts dieser für ein Mädchen in diesem Alter doch bemerkenswerten Kriterien (ohne Äußerlichkeiten). Schließlich wünschen sich die Kasprowiczs eine erfolgreiche Saison.

Um die Wahrscheinlichkeiten zu erhöhen, hätten beide gerne noch einen weiteren Zugang - wie etwa den umworbenen Charles Aránguiz. Doch den konnte das Stadionsprecher-Duo den 16.000 Fans (noch?) nicht präsentieren. "Schade, das hätten wir gerne gehabt. Aber auch so macht das hier eine Menge Spaß", versicherte "Pitti" Dahl. Kollege Klaus Schenkmann ergänzte: "Ist das nicht toll? Endlich geht es wieder los. Ferien sind ja schön und gut, aber ich käme auch mit drei Wochen aus".

Richtig Spaß am bunten Treiben in und vor allem um die BayArena hatten auch die Fans. Auf die warteten zahlreiche Spielmöglichkeiten für jüngere wie ältere Fans und manch spannende Einblick. Im Rahmen der Stadiontour, die rasend schnell ausgebucht war, durften die Fans des Teams von Roger Schmidt bei der Besichtigung sogar einen Blick in das Allerheiligste werfen: die Kabine der Werkself.

Und bei der Vorstellung des Kaders für die neue Spielzeit zeigten sich Etablierte wie Neuzugänge durchweg von ihrer sympathischen Seite - fast so, als wollten sie bei der lieblingsspielerlosen Fabienne eine Bewerbung abgeben.

Humorvoll stellte sich etwa Weltmeister Christoph Kramer vor. Als Pitti Dahl das neue Heimtrikot erwähnte, nahm er den Faden gleich auf und pries den Dress (scherzhaft übertrieben im Stile eines Werbers) an. Dass er das Trikot nach Termin in Köln (als noch aktiver Spieler von Mönchengladbach) für den Weg zum Auto nicht ablegen wollte und sich - in der Domstadt - auch noch mit einem Passanten fotografieren ließ, brachte ihm bei den Fans hörbar Pluspunkte ein. Die Bemerkung, der Mann sei schließlich etwas älter gewesen und habe darum sicher auch kein Facebook, war für einige Lacher gut.

Völlig ohne Flachs bemerkte er, in Leverkusen rieche es immer noch wie zu seiner Zeit als Jugendspieler. Das war keineswegs eine Spitze in Richtung des Hauptsponsors und dessen Schornsteine, wie die Erläuterung zeigte: "Jeder kennt das doch, wenn er aus dem Urlaub heimkommt. Zu Hause hat einen ganz eigenen Geruch".

So viel Verbundenheit mit dem neuen und alten Klub kam naturgemäß prima an. Und da passte es, dass im Rahmenprogramm einer auftrat, der dem Klub (als Fan) schon seit einer gefühlten Ewigkeit die Treue hält: Klaus "Major" Heuser trat mit seiner Band auf. Bekannt wurde er einst als langjähriges Mitglied der Kölner Kultband "BAP". In der Domstadt hat er trotz aller Frotzeleien stets offensiv und selbstbewusst zu seiner Liebe zur Werkself gestanden, die er gestern richtig ausleben konnte.

(kre)
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