Bayer 04-Fan von Anfang an Schwarz-rote Liebe beginnt im Kreißsaal

Leverkusen · Fan von Anfang an, Geburtserlebnis im Bayer 04-Kissen. Im Klinikum können Paare nun im dezent gestalteten Ambiente mit Trikotfarben und Vereinslogos des Fußballclubs entbinden lassen.

 Fast wie im Stadion: Bayer 04-Fandirektor Meinolf Sprink, Stefan Kießling, Hans-Peter Zimmermann und Professor Kubilay Ertan (v. l.)

Fast wie im Stadion: Bayer 04-Fandirektor Meinolf Sprink, Stefan Kießling, Hans-Peter Zimmermann und Professor Kubilay Ertan (v. l.)

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Dass die frühkindliche Prägung wichtig für den späteren Lebensweg ist, gehört zum psychologischen Grundwissen. Fachleute sprechen von „Bonding“. Körperwärme, Gerüche, Licht- und Farbreflexe stimmen das Baby in den ersten Tagen und Wochen ein auf das Leben in einer neuen Welt, die es zunächst noch schemenhaft wahrnimmt. Und was ist, wenn das Neugeborene kurz nach der Geburt in schwarz-roten Laken und Kissen mit dem Vereinswappen von Bayer 04 gebettet wird? Wenn sich über dem Bett die Skyline der Bayarena und gleich gegenüber die der Stadt auftut? Es kann eigentlich nur Fan von Bayer 04 Leverkusen werden. Fernando Carro denkt sogar weiter – an seine Talentabteilung: „Wir beginnen das Scouting bereits im Kreißsaal“, sagt der Bayer 04-Geschäftsführer mit einem Augenzwinkern.

Die Idee kommt vom Leverkusener Fußball-Bundesligisten, und sie ist nicht ganz neu. Vereine wie der 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach machen in Kooperation mit lokalen Kliniken ähnliche Angebote. „Wir nehmen gerne Ideen auf, wenn es darum geht, es unseren Patienten angenehmer zu machen“, sagt Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Klinikums. Mit der Umsetzung sei sogleich begonnen worden. „Wir wollten nicht erst auf den neuen Kreißsaal warten.“

Dass eine vertraute und angenehme Atmosphäre Wohlgefühl und somit auch die Entspannung bei der Geburt steigern kann, davon ist auch der Direktor der Frauenklinik, Professor Kubilay Ertan, überzeugt. „Fußball ist Liebe“, sagt er. In Abstimmung mit Ärzten und Hebammen sei eine bewusst dezente Gestaltung des einen von fünf Kreißsälen gewählt worden. Doch der Mediziner stellt auch klar: „Wir wollten Farbe bekennen und Flagge zeigen.“ Mit Bayer 04 sei das Klinikum seit vielen Jahre eng verbunden. „Viele Profis sind hier Vater geworden.“ Bayer-Idol Stefan Kießling, der seine aktive Karriere in der vergangenen Saison beendet hat, nickt zustimmend und wirkt entspannt. „Das letzte Mal, als ich hier war, hatte ich mehr Stress“, sagt er. Seine Frau brachte beide Kinder im Klinikum zur Welt. Auch Professor Henning Adamek, Direktor der Medizinischen Klinik 2, verweist auf die engen Verbindungen des Klinikums zum Fußballclub und auf dessen großes soziales Engagement. In einer Tabelle, die dieses finanzielle Engagement für gute Zwecke misst, stehe Leverkusen auf Platz fünf, nur einen Rang hinter den Bayern, so der Chefarzt. In der Geschenkebox, die das Klinikum jedem Neugeborenen und dessen Familie mit auf den Weg gibt, befindet sich übrigens auch eine Vereinsmitgliedschaft für das Kind. Seit drei Wochen ist der neue Bayer 04-Kreißsaal schon in Betrieb, die ersten Geburten in Trikotfarbe „Schwarz-Rot“ sind bereits gelaufen. Die Resonanz sei durchweg positiv, berichtet die Leitende Hebamme, Kornelia Kollek. Auch beim Personal komme der neue Kreißsaal gut an. Auf Wunsch werde er natürlich auch abgedunkelt.

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