Fußballgemeinde in Leverkusen trauert Bayer 04-Busfahrer „Günni“ Thiel ist gestorben
Leverkusen · Die Fangemeinde von Bayer 04 trauert um Günter Thiel. Der langjährige Busfahrer der Profimannschaft ist im Alter von 83 Jahren gestorben.
Thiel war ist ein Stück Geschichte der Bayer-Fußballer. Gut 39 Jahre lenkte er den Mannschaftsbus der Bayer-Kicker. Wenn sie in Maribor, Manchester oder Liverpool aus dem Flieger stiegen, war „Günni“ schon da. Seinen 2004 abgelaufenen Bus-Führerschein hat er nicht mehr verlängert. Der Verein verabschiedete sich damals von Thiel am Rande eines Fußballspiels. Geschäftführer Reiner Calmund verlieh ihm bei der Partie gegen München neben einer Ehrenkarte für die nächste Saison als Andenken ein Goldenes Lenkrad. Das hatte Thiel sich verdient.
Rund 30.000 Kilometer hatte er jährlich für Bayer 04 auf Straßen und Autobahnen in Deutschland und Europa zugebracht. Sein Arbeitgeber, der Opladener Busbetrieb Herweg, spielte mit und stellte ihn stets frei, wenn Leverkusens Kicker seine Dienste benötigten. Thiel hat beide Titel des Klubs miterlebt, den Uefa-Pokal-Gewinn 1988 und den DFB-Pokalsieg 1993. Aber auch im Mai 2000 bei der Partie im Münchner Vorort Unterhaching steuerte er den Bus, als die Leverkusener den bereits sicher geglaubten Titel noch verspielten. Doch die positiven Erinnerungen überwogen.
Ausgerechnet an seine letzte Fahrt mit dem Mannschaftsbus dachte er nicht allzu gerne zurück. Denn auf dem Weg zum Trainingslager auf Mallorca stürzte er auf der Fähre von Barcelona nach Palma eine Eisentreppe hinunter. Dabei schlug er sich die Augenbraue und den Kopf auf und wurde zunächst bewusstlos. Nach der stationären Behandlungen in einem Krankenhaus hatte er schnell den Humor wiedergefunden, für den er bekannt war.
