Leverkusen Bayer 04 baut Fankurve um 1000 Stehplätze aus

Leverkusen · Zur neuen Saison wandelt der Verein den unteren Teil der Nordtribüne um. Für die Fans bedeutet dies die ersehnte Rückkehr hinter das Tor.

 Sitzplätze wird es auf der Nordtribüne der BayArena ab Sommer nur noch ab Reihe zwölf aufwärts geben.

Sitzplätze wird es auf der Nordtribüne der BayArena ab Sommer nur noch ab Reihe zwölf aufwärts geben.

Foto: Uwe Miserius

Bislang bietet die BayArena den heimischen Fans ein Alleinstellungsmerkmal, auf das die überwiegende Mehrheit der Anhänger nur allzu gerne verzichten würde: Das Leverkusener Stadion ist das einzige in der Fußball-Bundesliga, in dem die Fankurve und ihr Stehplatzbereich nicht hinter dem Tor, sondern in einer Ecke beheimatet sind. Damit ist zur kommenden Saison Schluss. Dann können auch die Leverkusener Stehplatz-Fans ihre Elf aus dem Rücken des Tores lautstark unterstützen. Bayer 04 verlagert den aktuell im kompletten C-Block vorhandenen Stehplatzbereich auf den gesamten unteren Bereich der Nordtribüne (Blöcke C, D und E).

Konkret werden die unteren zwölf Reihen der Blöcke D und E von Sitz- auf Stehplätze umgerüstet, im bisherigen Fanblock C wird im Gegenzug alles oberhalb von Reihe zwölf in Sitzplätze umgewandelt. Von 2000 erhöht sich die Zahl der Stehplätze so auf 3000. Die über die Betriebserlaubnis fixierte Maximalkapazität der BayArena bleibt indes bei 30 2010. Denn zu den in D und E wegfallenden Sitzplätzen kommen 400 Plätze, die durch den Bau der Behindertentribüne im Süden 2011 frei geworden waren.

"Wir sind immer wieder von Fan-Vertretern darauf angesprochen worden, dass es einen zusätzlichen Bedarf für ,Steher' gibt. Zudem werden die Stimmung im Stadion und auch der Support für unser Team deutlich zunehmen", sagte Bayer 04-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zu den Motiven für den Stadionumbau, dessen zeitliche Eckdaten ab dem 9. April bekannt gegeben werden sollen. Die Leverkusener Ultras hatten im Oktober eine Umfrage im Stadion durchgeführt, um den "gefühlten" Bedarf an mehr Stehplätzen mit Zahlen belegen zu können. Sie konnten es offenbar: Bei dieser Aktion "Vergrößert den Heimvorteil" sei zum Ausdruck gekommen, dass gerade junge Stadionbesucher gerne auf Stehplätzen hinter dem Tor für Stimmung sorgen wollen, teilte der Werksclub gestern mit. "Wir sind natürlich als Fan-Vertreter überglücklich, dass wir nach sehr konstruktiven und vertrauensvollen Gesprächen mit dem Verein jetzt einen größeren Stehplatzbereich und diesen direkt hinter ,unserem' Tor haben werden", zitiert Bayer 04 Andreas Eckert, Mitglied im Fan-Beirat und bei den Ultras. Die Fan-Vertreter nahmen dafür im Gegenzug in Kauf, dass der Preis für eine Stehplatz-Jahreskarte für einen Vollzahler von 160 Euro (ermäßigt: 125 Euro) auf 170 Euro (135 Euro) erhöht wird.

Der nun beschlossene Ausbau des Stehplatzkontingents wird damit nach Angaben des Vereins von allen Seiten getragen: vom Klub, von den Anhängern — und nicht zuletzt von der Stadt als für die Sicherheit der BayArena zuständige Bauaufsicht. "Wir haben dies auch statisch geprüft und dabei vonseiten der Behörden für das neue Konzept ,grünes Licht' bekommen", sagte Holzhäuser. Für Spiele im Europapokal werden in den neuen Stehplatzbereich bereits Sitze eingebaut, die sich unterhalb eines Aluminium-Tritts verbergen und im Bedarfsfall aufgeklappt werden können.

(RP)
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