Leverkusen Baustart im August zum Ausbau der Ringstraße

Leverkusen · Rund 2,2 Millionen Euro kostet der Ausbau der Ringstraße, der im Sommer beginnt. Anwohner müssen bis zu 90 Prozent beisteuern.

Der Ausbau der Ringstraße rückt immer näher: Spätestens mit Beginn der Baumfäll-Aktion im Laufe dieser Woche dürfte auch der letzte Anwohner merken, dass der Baubeginn vor der Tür steht. Wie die Stadt Leverkusen jetzt noch einmal mitteilte, müssen zum Ausbau der Straße sieben Bäume gefällt werden. Diese Arbeiten sollen in den kommenden Tagen durchgeführt werden. Als Ersatz für die gefällten Bäume sollen laut städtischer Planung bis zu 45 neue gepflanzt werden.

Zurzeit läuft die Ausschreibung der Bauarbeiten: Auf der Internet-Homepage der städtischen Technischen Betriebe (TBL) sind die einzelnen Komponenten aufgeführt - von rund 9000 Kubikmetern Bodenaushub bis hin zu 6500 Quadratmetern Betonsteinpflaster.

In den kommenden Monaten soll die Vergabe der Arbeiten erfolgen, ab Sommer könnte es dann losgehen. Für die Technischen Betriebe ist der Ringstraßen-Ausbau eine größere Maßnahme, durchaus vergleichbar mit der Carl-Duisberg-Straße - allerdings eine, die laut TBL Chef Reinhard Gerlich "seit vielen vielen Jahren überfällig" ist. Gerlich geht in diesem Jahr in den Ruhestand, kann sich aber noch genau daran erinnern, wie er vor 24 Jahren zum ersten Mal durch Leverkusen gefahren ist. Schon damals, so betont er, sei ihm die Ringstraße negativ aufgefallen: "Den Straßenzustand habe ich als absolute Katastrophe empfunden", erinnert sich der TBL-Chef. Doch erst jetzt, quasi zu seinem Ausscheiden, ändere sich das - nach unzähligen Anlauf-Versuchen und politischen Querschüssen.

Nun ist der Weg also frei. Die zuständige Bezirksvertretung hatte im Mai vergangenen Jahres eine Straßenplanung beschlossen, die unter anderem folgende Merkmale besitzt:

- optische Einengung der Fahrbahn auf fünf Meter durch Längspflasterstreifen, die das Tempo reduzieren sollen.

- mehrere Engstellen mit einer Fahrbahnbreite von 3,50 Meter, Überquerungshilfen und Zebrastreifen.

- einzelne Abschnitte mit sechs Metern Straßenbreite für den Begegnungsverkehr Lkw oder Bus.

- beidseitig angelegte öffentliche Längsparkplätze mit Begrenzung durch Baumscheiben - Gehwegbreiten grundsätzlich etwa zwei Meter (zwischen Widdauener Straße und Langenfelder Straße ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nur eine Breite von rund 1,75 Meter möglich).

- Einrichtung von Minikreisverkehren an allen Knotenpunkten, bei denen dies aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Grundstücksbesitz-Verhältnisse möglich ist

- Vorfahrtsregelung der Ringstraße an den übrigen Knotenpunkten, um eine lärmintensives Abbremsen und Anfahren vor allem von Lkw und Bussen zu vermeiden

- Vorrangbeschilderung an den Engstellen mit Bevorrechtigung in Fahrtrichtung Monheim

- Beschilderung der Ringstraße mit Tempo 30

Knapp 2,2 Millionen Euro an Kosten sind für diese Baumaßnahme veranschlagt worden. Die meisten Anlieger müssen sich jedoch mit bis zu 90 Prozent an den Kosten beteiligen, da die Straße in großen Teilen noch nie ausgebaut worden ist.

TBL-Chef Gerlich weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass selbstverständlich die Möglichkeit der Ratenzahlung oder Stundung besteht. Er schränkt aber auch sofort ein und verdeutlicht: "Sechs Prozent Zinsen, die bei einer Ratenzahlung fällig werden, machen das ganze natürlich nicht unbedingt besonders attraktiv."

(RP)
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