Leverkusen Baustart für drei Tonnen Kreisel-Kunst

Leverkusen · Die Sparkasse lässt seit gestern eine Lichtkugel auf dem Smidt-Kreisel errichten. Sie soll das Stadtentree aus Richtung Köln aufhübschen. Derzeit steht erst der "Rohbau". Aber noch in diesem Jahr will die Sparkasse die Kugel anknipsen.

 Kreiselkunst in Werden: Die Sparkasse ließ gestern den "Rohbau" für die Lichtkugel anliefern und montieren. Heute soll dieser Bauschritt abgeschlossen sein.

Kreiselkunst in Werden: Die Sparkasse ließ gestern den "Rohbau" für die Lichtkugel anliefern und montieren. Heute soll dieser Bauschritt abgeschlossen sein.

Foto: UM

Wer richtig gut ist am Filetierbesteck, versteht es, eine Orange in Stückchen zu zerlegen. Gestern brauchte der Kranführer am Ludwig-Erhard-Platz das gegenteilige Talent: Er musste einzelne Filetstückchen zu einer Kugel zusammensetzen. Noch bis heute Mittag wird der "Rohbau" für die künftige Sparkassen-Kugel auf dem Smidt-Kreisel aufgestellt.

Der fristete im Innenraum bisher ein eher karges Dasein, das aus einer Grasfläche bestand. Sparkassen-Chef Manfred Herpolsheimer hat das jeden Tag aufs Neue geärgert, wenn er den Kreisel auf dem Weg zum Büro passierte. Die Idee, einen überdimensionalen Euro auf einer Bahn im Kreis herumfahren zu lassen, ließ sich wegen der Technik nicht realisieren. Herpolsheimer merkte dazu trocken an: "Der Euro ist tot." Im vergangenen Jahr beschloss die Sparkasse stattdessen, dem südlichen Stadtentree eine anschauliche Kugel zu geben.

Dafür wurde gestern Morgen die innere der beiden Kreiselspuren abgesperrt, um Platz zu schaffen für den Kran und die Hebebühne, mit deren Hilfe die Kugel-Filets zu einem Ganzen zusammengefügt werden - Durchmesser des leuchtenden Balls: rund sechs Meter.

Ursprünglich waren acht Meter geplant. Die zart schmalere Kugel sei aber nicht der EU-Richtlinie "Sicherheitsmanagement für die Straßenverkehrsinfrastruktur" geschuldet, die in Gestaltungselementen wie Kunstobjekten und Bäumen Gefahrenpunkte für den Straßenverkehr sieht, sagt Sparkassensprecher Benjamin Rörig. Er merkt an: Die EU-Richtlinie gelte nur für Kreisel außerhalb geschlossener Ortschaften, also formal für den Sparkassen-Kugel-Kreisel nicht.

Der wird ab sofort aber wortwörtlich ordentlich ins Gewicht fallen. Die Kugel wiegt insgesamt drei Tonnen und bietet, wenn die 144 000 kleinen LED erstmal befestigt sind, eine Darstellungsfläche von 100 Quadratmetern. "Das ist im Grunde wie eine Kinoleinwand auf der Kugel", umschreibt Rörig. Nur dass auf der - auch wenn's technisch ginge - kein Actionstreifen und keine Schmonzette abgespielt werden, betont Rörig, sondern "ruhige Animationen, städtische Infos wie eine Begrüßung, Fußball-Ergebnisse der Werkselfspiele oder Termininformationen wie zu den Weihnachtsmärkten in der Stadt".

Die starten Ende November. Bis dahin ist die Kreiselkunst noch nicht fertig. "Im Laufe des Novembers werden die technischen Profile verbaut, dann folgen der Anschluss und die Tests", zählt der Sparkassen-Sprecher aus dem Zeitplan auf. Vielleicht klappt's auf dem Leuchtkreisel aber mit einem Weihnachtslied oder einem optischen Mini-Feuerwerk zu Silvester. Denn Rörig stellt in Aussicht: "Wir wollen die Kugel noch in diesem Jahr scharfschalten."

(RP)
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