Leverkusen Baupolitik: Fingerhakeln um Markt Lützenkirchen

Leverkusen · Eines der brisantes Planungspapiere der vergangenen Jahre liegt bei der Stadt Leverkusen auf Eis: der Bebauungsplan "Marktplatz Lützenkirchen". Das längst erwartete Beratungskonzept wurde gestern dem Bauausschuss nicht vorgelegt. Grund: Der Baudezernent soll noch seine Unterschrift unter die Planung verweigern.

Dennoch wollte die Stadtspitze gestern schon eine politische Vorentscheidung für die Neubebauung des neuen und heiß umstrittenen Lützenkirchener Geschäftszentrums: Im Rahmen des runderneuerten "Nahversorgungskonzeptes Leverkusen" legte die Stadtplanung einen geänderten Lageplan des "Nahversorgungszentrums Lützenkirchen" vor, der es in sich hat.

Die Stadtplaner zählen darin zwar den kompletten Lützenkirchener Marktplatz zum Geschäftszentrum, aber nicht mehr das ganze Grundstück Boddenberg, auf dem jetzt die Tennishallen stehen. In der ursprünglichen Vorlage zu Lützenkirchen vom Oktober 2007 war das Boddenberg-Areal noch als Baufläche eingezeichnet.

Der SPD-Bausprecher Wolfgang Pockrandt fühlt sich deshalb von der Verwaltung getäuscht. Was allerdings zu hart formuliert war: Dr. Detlef Heintz, Leiter der Bauaufsicht, hatte ausdrücklich auf die Planänderung hingewiesen — vor der politischen Beratung. Der Bebauungsplan für den Markt Lützenkirchen sei in Vorbereitung, sagte Heintz. Politiker wollen allerdings wissen, dass der B-Plan längst fertig ist.

Boddenberg-Grundstück

Heintz erklärte weiter: Um das politisch gewünschte Projekt mit einem größeren Geschäft (800 qm) und ein paar kleineren Geschäften realisieren zu können, würden nur Teile des Boddenberg-Grundstückes benötigt. Der Bebauungsplan soll noch vor den Sommerferien vorgelegt werden.

Gestern beschloss der Bauausschuss vorsichtshalber, weiter das komplette Boddenberg-Grundstück als mögliche Baufläche auszuweisen.

(RP)
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